Do, 21.04.2022 , 10:32 Uhr

Übersterblichkeit in Sachsen über dem Durchschnitt

Sachsen- In Sachsen ist die Sterblichkeit in der zweiten Hälfte des letztens Jahres überdurchschnittlich hoch gewesen. Gründe dafür könnten die Coronnpandemie sowie die geringe Impfquote im Freistaat sein.

Für das zweite Halbjahr des Jahres 2021 ist im Freistaat eine ungewöhnlich hohe Übersterblichkeit zu verzeichnen. Das hat das Institut für Wirtschaftsforschung in Dresden, kurz ifo, bekanntgegeben. So gab es in Sachsen rund 13 Prozent mehr Todesfälle, als man es aufgrund der Altersstruktur erwartet hätte. In Thüringen sah die Entwicklung ähnlich aus, allerdings gibt es auch viele Bundesländer, in denen keine ungewöhnlich hohe Sterblichkeit für diesen Zeitraum beobachtet werden konnte. Laut dem Leiter der Dresdner ifo, Marcel Thum, falle es auf, dass die Übersterblichkeit niedriger ausgefallen sei, wenn die Impfquote in einem Bundesland höher war.

Die Untersuchung ist auf Grundlage einer Sonderauswertung der Sterbefälle durch das Statistische Bundesamt erfolgt. Insgesamt wurden aus den Daten der alters- und geschlechtsspezifischen Todesfälle aus den Jahren 2016 bis 2019 die zu erwartenden Todesfälle für die Jahre 2020 und 2021 berechnet. Sobald in einem Bundesland mehr Menschen gestorben sind, als durch die Berechnungen erwartet wurden, spricht man von einer „Übersterblichkeit“. Das ifo hat für seine Untersuchung die zweite Hälfte des Jahres 2021 gewählt, da in diesem Zeitraum jedem Bürger mindestens eine Erstimpfung gegen das Coronavirus zu Verfügung gestanden hat. Auch vom zweiten bis vierten Quartal 2020, also den Zeitraum der Pandemie, in dem es noch keine Impfung gab, hat es in Sachsen eine deutliche Übersterblichkeit gegeben. Allerdings lag diese auch in allen anderen Bundesländer vor.

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