Mi, 09.10.2019 , 17:44 Uhr

Union: Mitarbeiter bangen um Firmenausverkauf

Chemnitz - Wird die Union tatsächlich am 30. November dieses Jahres dichtmachen? Bisher scheint dies unumkehrbar.

Der Standort der Union in Chemnitz ist der Hauptsitz des Unternehmens. Dieses wurde im Jahr 1852 hier gegründet und ist damit der älteste existierende Werkzeugmaschinenbauer Europas. Dort werden Horizontal-Bohr- und Fräsmaschinen von etwa 130 Mitarbeitern produziert. Diese scheinen jetzt ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Im Sommer hat die Geschäftsführung angekündigt, den Betrieb des Unternehmens im Herbst einzustellen.

Doch der Betriebsrat hält diesen Termin für unrealistisch. Die Kündigungsfristen der Mitarbeiter könnten nicht eingehalten werden. Aktuell laufen noch die Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und den Vertretern der Mitarbeiter. Die wirtschaftlichen Nachteile für die Arbeitnehmer sollen bei einer Schließung so gering wie möglich ausfallen. Die Mittel, um dies zu erreichen, wären ein Sozialplan und ein Interessenausgleich.

Die UnionChemnitz gehört zur Herkules-Gruppe. Diese möchte die Produktion nach Meuselwitz in Thüringen verlagern. IG-Metall und Betriebsrat versuchen noch ein Konzept zu entwickeln den Standort in Chemnitz zu retten. Die Produktion von kleineren Bohrwerken könne ein Weg sein.
Doch ohne einen Geldgeber wird eine Rettung des Betriebs in Chemnitz nicht machbar sein, egal ob sich ein brancheninterner Investor oder ein Risikokaptialgeber findet. Jedoch sind aufgrund der unsicheren Lage schon einige Fachkräfte gegangen, was einen Erhalt des Standortes noch erschwert. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Die Gewerkschaft und der Betriebsrat bangen aktuell darum, dass schon jetzt Betriebskapital veräußert wird. Während die Verhandlungen mit dem Betriebsrat noch laufen darf das Vermögen nicht geschmälert werden.
Ob sich die Union tatsächlich noch retten lässt, bleibt unklar. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob Gewerkschaft und Betriebsrat Erfolg haben werden.
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