Mi, 13.02.2019 , 16:29 Uhr

Verleihung des Nagelkreuzes

Dresden - Angelockt von der Musik der Blechbläser haben sich am 12 Februar viele Interessierte vor der Sophienkirche-Busmannkapelle in Dresden eingefunden. Von Glas umhüllt steht die Gedenkstätte in einem Zwischenhof am Postplatz. Anlass der Versammlung ist die Verleihung des Nagelkreuzes von Coventry an das geschichtsträchtige Haus.

Zwischen der Sophienkirche und der Kathedrale Coventry in England gibt es eine prägende Gemeinsamkeit. Beide wurden im Krieg zerstört. Der damalige Domprobst von Coventry hat den Bombenangriff überlebt und ein Zeichen gesetzt. Denn er hat, aus den Nägeln des Dachstuhls der zerstörten Ruine, ein Nagelkreuz gebaut. Dieses Nagelkreuz wurde als Zeichen der Versöhnungsarbeit geschaffen, zunächst als Freundschaftssymbol zwischen England und Deutschland, dann weltweit.

Bischof Christopher Cocksworth von Coventry hat das Nagelkreuz persönlich an den Dresdner Pfarrer Harald Bretschneider übergeben. Für Dresden ist die enge Verbindung zu Coventry sehr bedeutend, da auch die ehemalige Franziskaner-Klosterkirche in Dresden die Erfahrung gemacht haben, wie stark Hass, Gewalt und Zerstörung wirken können. Daher steht das Nagelkreuz als Zeichen der Versöhnung. Die Bußmannkapelle soll ein offener Ort zum Gedenken an die Kriegserfahrung sein, so Cornelia Kulawik (Vorstand der Nagelkreuzgemeinschaft e.V.). "Es sei eine Chance für Versöhnung und Frieden." Gebete werden während des Nachmittags gesprochen und ein Chor erfüllt den Raum mit Klang. Am Ende der Verleihung wird dann das Nagelkreuz an der Wand angebracht. Dort soll es auch in Zukunft an die Geschichte erinnern.

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