Mo, 30.09.2019 , 18:08 Uhr

Volkskrankheiten - Bahnbrechende Forschung in Dresden prämiert!

Dresden - Die moderne Welt entwickelt sich mit rasender Geschwindigkeit. Eine stetig wachsende Zahl an Menschen bevölkert unseren Planeten in einer immer komplexeren Umgebung. Doch mit der wachsenden Population nehmen auch Volkskrankheiten wie Diabetes, Krebs, oder Alzheimer in ihrer Häufigkeit zu. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Zivilisationskrankheiten spielt der Stoffwechsel körpereigener Fette, der sogenannte Lipidstoffwechsel. In Dresden wurde nun die Biochemikerin Anne-Claude Gavin für ihre Lipidforschung mit dem Lipidomics Excellence Award ausgezeichnet.

In ihrer im wahrsten Sinne des Wortes bahnbrechenden Arbeit "Lipid Highways" konnte die Forscherin erstmals die Wege aufzeigen, auf denen der Lipidtransfer in den Membranen einer Körperzelle verläuft. Mit dem neu gewonnenen Einblick in die "Stoffwechselautobahnen" des Körpers könnten sich zukünftig bessere und zielgerichtetere Behandlungsmöglichkeiten ergeben: "Lipodomik" - so bezeichnet die Wissenschaft die Erforschung körpereigener Lipide. Lipotype ist eines der weltweit führenden Forschungslabore auf dem Gebiet und befindet sich ebenfalls in Sachsen. Das Dresdner Unternehmen nutzt für seine Untersuchungen die Shotgun-Lipidomics-Analysemethode, und gewährte damit unter anderem der nun gekürten Preisträgerin einen noch tieferen Einblick in den Lipid-Kosmos. Gegründet wurde es von Kai Simons, einem der renommiertesten Lipidforscher überhaupt und Mitinitiator des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik.

Als Biomarker bezeichnen Mediziner Prozesse im Körper, die Ärzten Rückschlüsse auf drohende Krankheiten oder deren Verlauf geben können. Dachte man noch vor Kurzem, einige wenige Lipide wären für den Lipidstoffwechsel verantwortlich, so zeigt die preisgekürte Forschung nun, dass mehrere tausend verschiedene solcher Moleküle an dem unerwartet komplexen Prozess beteiligt sind. Gelingt es der Forschung in Zukunft, die speziellen Funktionen zu entschlüsseln, könnte bald ein weiterer wertvoller solcher Biomarker bei der Behandlung von Volkskrankheiten gefunden sein. Die Erforschung der Volkskrankheiten hat möglicherweise einen entscheidenden Fortschritt gemacht. Zu verdanken ist das unter anderem auch der Forschung made in Saxony.

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