Do, 10.03.2022 , 21:45 Uhr

Weniger rechtsmotivierte Gewalt im Jahr 2021

Sachsen- Opferberatungsstellen in Sachsen haben im vergangenen Jahr weniger rechtsmotivierte Gewalt registriert. Die Fachstellen des Vereins RAA zählten im vergangenen Jahr 200 rechtsmotivierte, rassistische und antisemitische Angriffe. Das entspricht einem Rückgang von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der RAA betreibt laut eigenen Angaben in Dresden, Leipzig, Görlitz, Chemnitz, Plauen und online Beratungsstellen. Das vergangene Jahr war nach Einschätzung des Vereins stark durch die Corona-Pandemie geprägt. Durch den beruhigten Alltag habe es zwar einerseits weniger Übergriffe gegeben, andererseits sei ein neues Phänomen entstanden: Politiker, Mitarbeitende in Test- oder Impfzentren und andere Angestellte seien als Gegner wahrgenommen und angegriffen worden. Basis dafür seien rechte Verschwörungsideologien, Antisemitismus und Sozialdarwinismus. Auch die Ablehnung demokratischer Prozesse und Institutionen spiele in den Feindbildern eine Rolle», so die Fachreferentin Andrea Hübler. Das Tatmotiv sei allerdings nicht immer klar auszumachen. In der Statistik würden nur Fälle gewertet, in denen bestimmte Kriterien wie die politische Verortung des Täters, die Umstände und die Auswahl der Betroffenen klar auszumachen sei. Unter den 200 registrierten Taten waren 145 Körperverletzungen. Hinzu kamen Nötigungen und Bedrohungen und drei Fälle von Brandstiftung, darunter ein Brandanschlag auf ein Impfzentrum im Vogtland. (dpa)

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