Fr, 07.04.2017 , 11:27 Uhr

Wie viel Taschengeld ist angemessen?

Kaum eine Familie, in welcher es nicht mal zu Konflikten über Höhe und Verwendung des Taschengelds kommt.

Viele Eltern machen den Fehler, ihren Kindern beim Taschengeld reinzureden. Dabei ist es ja gerade Sinn des Taschengeldes, dem Nachwuchs Verantwortung zu übertragen. Deshalb sollte der Nachwuchs selbst entscheiden können wie viel Geld sie ausgeben, und vor allem, wofür sie es ausgeben möchten. Nur so kann es auch mal zu Fehlentscheidungen kommen, aus denen die Kinder hoffentlich lernen.

Von der Grundschule bis zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit

Die Experten sind sich einig darüber, dass Taschengeld solange gezahlt werden sollte, bis die Kinder wirtschaftlich unabhängig sind. Spätestens mit Beginn der Grundschule sollte damit begonnen werden. So haben die Kinder bis zum Auszug in die eigene Wohnung zehn bis 15 Jahre Zeit, um den Umgang mit Geld zu erlernen.

Die angemessene Höhe des Taschengeldes hängt in erster Linie vom Alter des Kindes ab. Die allgemeinen Empfehlungen beruhen oftmals auf den Richtwerten der Jugendämter von 2001. Die Zahlen wurden zuletzt vom Deutschen Jugendinstitut angepasst. Bis zum neunten Lebensjahr wird eine wöchentliche Zahlung zwischen 0,50 und 3,00 Euro empfohlen. Ab dem zehnten Lebensjahr können Kinder längerfristig planen und das Taschengeld auf eine monatliche Zahlung umgestellt werden. Monatlich gelten in diesem Alter zwischen 15 bis 17,50 Euro als angemessen. Pro Jahr kann das Taschengeld bis 16 um etwa 2,50 Euro im Monat erhöht werden. Jugendliche mit 17 Jahren sollten zwischen 45 und 60 Euro erhalten.

Separates Budget Geld

Für Kinder ab 14 Jahren können die Eltern noch mehr Verantwortung für die notwendigen Ausgaben übertragen. Hierzu sollten sie ein vom Taschengeld unabhängiges Budget-Geld für Kleidung, Handy oder Schulbedarf einräumen. Auf diese Weise lernen die Kinder, günstig einzukaufen und nicht nur auf teure Markenprodukte zu setzen. Das Budget-Geld könnte zum Beispiel auf ein Jugendgirokonto eingezahlt werden, während das Taschengeld weiter in bar fließt. Hier findet sich ein Überblick der besten Angebote.

So bleiben die Töpfe strikt getrennt und Kinder lernen gleichzeitig den Umgang mit Konten und Karten. Ist das Budget verbraucht dürfen Eltern dies nicht ohne Weiteres aufstocken. Kinder müssen spüren wie ärgerlich es ist, wenn das Geld zu früh ausgeht. Umgekehrt darf das Taschengeld an keine Bedingungen geknüpft werden. Es wäre fatal, das Taschengeld beispielsweise wegen schlechten Benehmens zu kürzen. Hierfür gibt es andere Sanktionsmöglichkeiten.

Sonderzuwendungen der Großeltern sollten in einen separaten Topf fließen und nicht mit dem Taschengeld zusammengerechnet werden. Hierzu gehört auch das Geld vom Geburtstag oder Weihnachten, welches dann für größere Anschaffungen zur Verfügung steht.

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