Di, 12.02.2019 , 17:38 Uhr

Wo gehobelt wird, da fallen Meistertitel

Leipzig - Johannes Bänsch ist Tischlergeselle bei der INUMA GmbH in Leipzig Seehausen. Obwohl der Neunzehnjährige noch in den Anfängen steckt, ist er jetzt schon Deutscher Meister im Tischlerhandwerk. Im November 2018 bewies er bei einem dreitägigem Wettbewerb sein Geschick im Holzhandwerk gegen Tischler aus ganz Deutschland. 

Titelgewinner trotz kompliziertem Werkstück

Die Aufgabe des Wettkampfes: Ein Stehpult aus Buchenholz bauen. Am ersten Tag konnten die Teilnehmer die Zeichnung studieren. An den darauffolgenden Tagen sollte das Werkstück konstruiert werden. Konische Werkteile, Schlitz- und Zapfenverbindungen, Überplattungen, abzusetzende Phasen und keine rechten Winkel. Ein kniffliges Stück. In der angeforderten Zeit kaum zu schaffen, dachte sich der junge Tischler bereits nach dem ersten Tag. Letztendlich konnte er das Pult rechtzeitig fertigstellen und sich sogar gegen alle anderen Wettkampfteilnehmer behaupten.

Für's Holz geboren

Die erste Berührung mit seinem Arbeitsmaterial hatte er schon in jungen Jahren. Mit seinem Großvater und in seiner Freizeit hantierte er bereits viel mit Holz. Auch sein Ausbilder Heiko Kiesling hat kein Zweifel daran, dass Johannes für diesen Beruf geboren ist.

"Er hat das handwerkliche Geschick mit in die Wiege gelegt bekommen und setzt gestellte Aufgaben sehr gut um", so der Lehrmeister.

Hartes Training bis zur Weltmeisterschaft

Das kann ihm jetzt nur zum riesigen Vorteil werden. Denn mit dem Sieg der Deutschen Meisterschaft hat sich Johannes für die 45. Berufsweltmeisterschaft "WorldSkills" 2019 im russischen Kazan qualifiziert. Das heißt jetzt bis zum Sommer eine Woche lang jeden Monat in der Werkstatt des deutschen Schreiner-Nationaltrainers in Bayern zu trainieren.

"In Bayern muss ich ein Möbelstück bauen, welches bei vorherigen Wettkämpfen Werkstück war, um mich vorzubereiten. Nach Feierabend und am Wochenende bin ich in Leipzig und übe hier."

Bis zum großen Wettkampf im August müssen noch einige Späne fallen. Doch mit regelmäßigem Training, Gespür für Präzision und seinem Talent, schafft es Johannes vielleicht auch, diesen Titel zu ergattern.

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