Mi, 22.01.2020 , 19:37 Uhr

Wohnungsgenossenschaften mit Rekordinvestitionen

Dresden – Der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften hat am Mittwoch in Dresden ein positives Jahresresümee für das Geschäftsjahr 2019 gezogen. Die 209 im Verband organisierten Wohnungsgenossenschaften haben im vergangenen Jahr zusammen eine Rekordsumme von über 500 Millionen Euro investiert. Das entspricht Investitionen von täglich fast 1,5 Mio Euro. 

Die höheren Investitionen resultieren dabei vor allem aus den gestiegenen Modernisierungsinvestitionen sowie einer stark ansteigenden Neubautätigkeit, die erfreulicherweise nicht nur in den Ballungszentren stattfindet. Schwerpunkte der Modernisierung sind die Anpassung des Wohnungsbestands an eine älter werdende Gesellschaft durch Grundrissanpassungen, Schwellenentfernung und Badmodernisierung, den Einbau von Aufzügen sowie die Gestaltung von größeren Wohnungen für Familien im Bestand wie zum Beispiel durch Wohnungszusammenlegungen.

Nach wie vor bestand auch in 2019 der Bedarf an Rückbaumaßnahmen, da in einigen Regionen Sachsens wieder zunehmend Leerstände zu verzeichnen sind. So wurden im letzten Geschäftsjahr erneut 200 bis 300 Wohnungen (u. a. in Schwarzenberg, Riesa, Weißwasser, Zwickau, Delitzsch) rückgebaut. Mehr als 70 Prozent erfolgten davon im Teilrückbau. Dem gegenüber stehen rund 400 neugebaute Wohnungen.

„Dazu steht auch nicht im Widerspruch, dass an einer Stelle abgerissen und an anderer stark nachgefragten Lage im gleichen Ort neu gebaut wird. Der Neubau dient dabei vor allem dazu, neue Zielgruppen wie junge Familien zu aktivieren bzw. entsprechende Wohnungsangebote zu schaffen, die im Bestand nur mit einem unverhältnismäßig großen Aufwand herzustellen wären“, so der VSWG-Vorstand. Um den ländlichen Raum attraktiver zu machen, brauche es darüber hinaus bedarfsgerechte Förderansätze.

Beim Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr und die anstehenden Herausforderungen für die sächsischen Wohnungsgenossenschaften äußerte Mirjam Luserke: „Wir haben eine neue Landesregierung und mit der Koalition ein für Sachsen neues Abbild des Wählerwillens. Die Inhalte des Koalitionsvertrages sind für unsere Branche grundsätzlich eine gute Ausgangsbasis. Wir werden die Regierungsinhalte als kritischer Partner begleiten. Dies bezieht sich z. B. auch auf das Thema Klimaschutz im Gebäudebestand, das bis 2050 eine große wirtschaftliche Herausforderung für die Wohnungsgenossenschaften bedeutet. Es wird grüner. Ob es auch für die Wohnungswirtschaft blüht, wird die Zeit zeigen.“

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