Do, 01.12.2016 , 19:00 Uhr

Chemnitz kämpft um seine kulturellen Einrichtungen

Chemnitz – Im Jahr 2004 ist das Kulturkaufhaus Tietz nach Sanierung feierlich eröffnet worden. Nach anfänglicher Euphorie machte sich angesichts der Kürzung von Angeboten und Öffnungszeiten schnell Ernüchterung breit. Nun soll ein neues Konzept das Tietz und andere kulturelle Einrichtungen der Stadt in die Zukunft führen.
 

Ferenc Czák ist ein vielbeschäftiger Mann. Seit der gebürtige Ungar vor mehr als einem Jahr seinen Dienst als neuer Leiter des Chemnitzer Kulturbetriebes angetrat, hat er nicht nur die alltäglichen Aufgaben eines Amtschefs auf dem Tisch. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern hat er gleichzeitig ein Konzept entwickelt, das die verschiedenen kulturellen Einrichtungen des Tietz und weiterer Bestandteile des Kulturbetriebes, wie der Musikschule und dem Stadtarchiv, auf solide Füße stellen soll.

Die Handlungsstrategie soll bis zum Jahr 2022 das Tietz mit Stadtbibliothek, Naturkundemuseum, Volkshochschule und Neuer Sächsischer Galerie als zentralen Ort für Kultur und Bildung in Chemnitz etablieren.

Unter dem Motto „Horizonte öffnen“ sollen dabei für die Chemnitzer Verbesserungen geschaffen werden. Die bisherige Dauerausstellung des Museums für Naturkunde ist seit vielen Jahren unverändert. Das Konzept sieht vor, dass in rund fünf Jahren eine Neugestaltung erfolgen soll, die dann die neuesten Forschungsergebnisse in zeitgemäßer Form präsentiert.

In den vergangenen Monaten wurde jedoch bereits einiges im Tietz bewegt. So ist beispielsweise das Foyer umgestaltet worden. Ein Kulturraum wurde in einem ehemaligen Ladengeschäft eingerichtet und beherbergt das städtische Kulturmanagement.

Auch die Städtische Musikschule hat im Tietz einen eigenen Raum bezogen. Die Musikschule auf dem Kaßberg hatte bereits im vergangenen Jahr einen neuen Anbau erhalten. Nun sieht das Konzept für den Kulturbetrieb perspektivisch wieder mehr festangestellte Musiklehrer sowie einen neuen Namen für die Einrichtung vor – „Konservatorium“.

Handlungsbedarf ist ebenfalls beim Stadtarchiv notwendig. Im kommenden Jahr soll hier die Leiterstelle neu besetzt werden. Der oder die neue Chefin wird sich dann mit dem Mangel an Archivfläche und dem altersbedingten Ausscheiden von einigen Mitarbeitern auseinandersetzen.

Das Zukunftskonzept für den Kulturbetrieb, das am kommenden Mittwoch dem Stadtrat zur Abstimmung vorgelegt wird, soll erst einmal die Weichen für die nächsten Jahre stellen. Welche Maßnahmen dann tatsächlich und in welchem Rahmen umgesetzt werden können, hängt dann nicht zuletzt von der Haushaltslage der Stadt Chemnitz ab.

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