Di., 29.04.2025 , 15:50 Uhr

Sächsische Unternehmer starten Projekt „Lebendiger Mischwald“ bei Oelsen

3.000 Weißtannen für den Haselberg gepflanzt

Oelsen – Mit einer groß angelegten Pflanzaktion setzen sächsische Unternehmer und der Landesverein Sächsischer Heimatschutz ein Zeichen für den Naturschutz: 3.000 Weißtannen wurden am 29. April 2025 in der Gemarkung „Haselberg“ bei Oelsen gepflanzt. Damit fiel der Startschuss für das neue Gemeinschaftsprojekt „Lebendiger Mischwald“.

Hintergrund der Aktion sind die gravierenden Schäden in deutschen Wäldern, auch im rund 500 Hektar großen Naturschutzgebiet „Mittelgebirgslandschaft um Oelsen“. Ursachen wie Fichtenmonokulturen, Klimawandel, Wildverbiss und der Borkenkäfer haben die Wälder geschwächt. Bereits im vergangenen Jahr begann der Landesverein mit ersten Maßnahmen zur Erfassung und Förderung des natürlichen Aufwuchses – mit dem Ergebnis, dass aktive Unterstützung nötig ist, um einen widerstandsfähigen Mischwald aufzubauen.

Sechs Unternehmen aus Sachsen, darunter Elaskon, die Golfanlagen in Ullersdorf und Possendorf sowie Firmen aus Dresden und Glaubitz, stellten insgesamt 10.000 Euro für das Projekt bereit. Neben der Finanzierung der Jungbäume unterstützen sie die Pflanzaktion auch praktisch: Am ersten Pflanztag halfen etwa 20 Freiwillige, darunter Greenkeeper der Golfplätze sowie Auszubildende aus dem Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden. Die Mittagsversorgung für die Helfer organisierte Gastronom Gerd Kastenmeier.

Initiator der Aktion ist Karl Schwald, Unternehmer, passionierter Jäger und Mitglied des Landesvereins. Er kennt die Herausforderungen im Waldumbau genau: „Durch den hohen Wildbestand und die Beunruhigung durch Erholungssuchende sind die jungen Laubbäume besonders gefährdet. Weißtannen gelten als Hoffnungsträger, da sie nach der Pflanzung im Sommer relativ sicher vor Wildverbiss sind.“

Die 3.000 Weißtannen stammen aus einer sächsischen Baumschule und wurden über fünf Jahre hinweg gezogen. Dank ihrer regionalen Herkunft sind sie optimal an die Standortbedingungen angepasst. Die fachliche Planung der Pflanzung übernahm die Ostdeutsche Gesellschaft für Forstplanung (OGF). Vor Ort unterstützen erfahrene Waldarbeiter der Firma FMK aus Dohma die freiwilligen Pflanzer und werden auch die weitere Pflege und den Schutz der jungen Bäume übernehmen.

Thomas Westphalen, Vorsitzender des Landesvereins, betonte: „Naturnahe Wälder sind für die Zukunft unserer Bergregionen unverzichtbar. Angesichts sinkender öffentlicher Mittel braucht es bürgerschaftliches Engagement, wie wir es heute erleben.“

Das Projekt „Lebendiger Mischwald“ soll künftig jährlich fortgesetzt werden. Weitere Unternehmen und Naturfreunde sind eingeladen, sich zu beteiligen. Interessierte können sich direkt bei Initiator Karl Schwald unter karl.schwald@elaskon.de melden.