Dresden – Die Planungen für den Abriss der verbleibenden Brückenzüge A und B der Carolabrücke laufen auf Hochtouren. Die Landeshauptstadt Dresden hat am 21. Februar 2025 das Bauunternehmen Hentschke Bau GmbH mit den Arbeiten beauftragt. Das Unternehmen hatte zuvor ein Initiativangebot für den Rückbau eingereicht und überzeugte mit einer effizienten Technologie. Erste Details wurden am Dienstag, 4. März 2025, bei einem Pressetermin vorgestellt.
Hentschke Bau plant den Abriss in mehreren Schritten:
Abstützung der Brücke: Stützkonstruktionen werden auf Alt- und Neustädter Seite errichtet. Ein Kragarm wird über einen Ponton in der Elbe gesichert.
Herausheben der Mittelteile: Brückenteile über der Schifffahrtsrinne werden per Ponton herausgehoben und an Land transportiert.
Zerkleinerung an Land: Die entfernten Brückenteile werden am Altstädter Ufer zerkleinert.
Ziel ist es, die Arbeiten mit minimalen Einschränkungen für die Schifffahrt durchzuführen. Bis Sommer 2025 soll die Fahrrinne wieder uneingeschränkt befahrbar sein.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert erklärte, dass die akute Einsturzgefahr eine direkte Vergabe an Hentschke Bau erforderlich machte. „Mit diesem erfahrenen Unternehmen aus der Region haben wir einen kompetenten Partner für das Projekt gefunden“, so Hilbert.
Baubürgermeister Stephan Kühn betonte die Dringlichkeit des Vorhabens: „Wir müssen schnell handeln, um Reststabilitäten für die Arbeiten zu sichern und der Schifffahrt Planungssicherheit zu geben.“ Trotz der Eile seien sorgfältige Genehmigungen und eine durchdachte Logistik erforderlich.
Die Vertragsverhandlungen mit Hentschke Bau laufen noch. Bisherige Schätzungen setzen den Kostenrahmen bei bis zu 18 Millionen Euro an. Parallel dazu hat die Stadt die Dresdner Bohrgesellschaft mbH mit der Kampfmittelsondierung im Abrissgebiet beauftragt.
Geschäftsführer Thomas Alscher von Hentschke Bau zeigte sich zuversichtlich: „Wir sind uns der Verantwortung bewusst. Eine einsturzgefährdete Brücke über einem Fluss abzureißen, ist eine besondere Aufgabe.“
Um Sicherheit während der Arbeiten zu gewährleisten, hat die Stadt ein Schallemissionsmonitoring installiert. Dieses System registriert Spannungsbrüche innerhalb des Bauwerks. Seit Mitte Februar wurden mehrere Brüche festgestellt, der letzte am 28. Februar. Da aktuell keine neuen Geräusche erfasst wurden, ist die Schifffahrt seit dem 3. März wieder eingeschränkt möglich.
Die Abrissarbeiten werden nur punktuell Auswirkungen auf die Elbschifffahrt haben. Besonders während des Heraushebens der Mittelteile wird es temporäre Sperrungen geben.
Die Stadt Dresden setzt auf eine schnelle Umsetzung des Projekts, um langfristige Verkehrs- und Wirtschaftseinschränkungen zu vermeiden.