Dresden - AfD-Politiker Maximilian Krah hat als Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl Stimmung gegen die EU gemacht. Wenn Brüssel weiter über Asylpolitik, Energiepolitik, Finanzpolitik und Gesellschaftspolitik in Deutschland entscheide, werde man auch in Sachsen weiter entrechtet werden und verarmen, sagte Krah am Mittwoch bei einer Kundgebung in Dresden.
"Und deshalb wollen wir aus diesem Irrenhaus heraus und wollen es überwinden durch etwas Neues. Denn auch wir wissen, es geht nicht ohne europäische Zusammenarbeit. Wir brauchen aber eine Zusammenarbeit, die uns nützt, die unsere Freiheiten stärkt und nicht eine Zusammenarbeit, die dafür sorgt, dass mir der Tiktok-Account gesperrt wird."
Krah steht wegen möglicher Russland- und China-Verbindungen in der Kritik. Darauf ging er bei seinem Auftritt vor mehreren Hundert Anhängern auf dem Dresdner Neumarkt mit keiner Silbe ein.
Er äußerte sich lediglich zu Vorwürfen wegen eines Spionage-Verdachts gegen einen Mitarbeiter seines Büros. Natürlich seien Spione ein Problem, es gebe auch Spione vom Verfassungsschutz in der AfD, sagte Krah.
"Und vermutlich gab es auch einen Spion in meinem Büro. Und ich werde das nicht kleinreden. Wir werden es aufarbeiten, wir werden es aufklären und wir werden Euch Rechenschaft ablegen."
Krah sah seine Partei in einer Opferrolle, sprach von "Diffamierung, Ausgrenzung, Verfolgung und Spionage". Zudem zeichnete er ein düsteres Bild von der Lage im Land. "Wir haben mittlerweile eine Regierung, die alles kaputt macht, was hier in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten aufgebaut wurde." Es gebe eine beispiellose Deindustrialisierungspolitik. Nur die AfD gehe soziale Frage an. (mit dpa)