Mi., 17.12.2025 , 11:54 Uhr

Stützkonstruktion sichert östlichen Brückenzug

Agra-Brücke Markkleeberg: Westteil ab Frühjahr gesperrt

Die Agra-Brücke in Markkleeberg wird aktuell umfangreich gestützt. Ab Frühjahr 2026 ist der westliche Brückenzug nicht mehr befahrbar, der östliche bleibt eingeschränkt nutzbar.

Dresden/Markkleeberg - An der Agra-Brücke in Markkleeberg laufen derzeit umfangreiche Sicherungsmaßnahmen. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit des Bauwerks weiterhin zu gewährleisten und die wichtige Verbindung für Anwohner möglichst lange aufrechtzuerhalten. Konkret wird der östliche Brückenzug derzeit mit einer zusätzlichen Unterstützungskonstruktion versehen.

Unterhalb der Brücke entstehen an insgesamt 34 Stellen Stützelemente. Jedes Brückenfeld erhält zwei dieser Konstruktionen mit jeweils 16 Einzelstützen, die auf frostfrei gegründeten Fertigteilfundamenten stehen. Durch diese Maßnahme verkürzen sich die Feldlängen von bislang 21 Metern auf künftig nur noch sieben Meter. Grundlage für die Arbeiten sind die bisherigen Ergebnisse der Bauwerksdiagnostik sowie statische Berechnungen, die eine zusätzliche Abstützung als notwendig erachtet haben.

Nach Abschluss der Arbeiten, der derzeit für März 2026 vorgesehen ist, soll der östliche Brückenüberbau auch im Gegenrichtungsverkehr genutzt werden können. Gleichzeitig wird der westliche Brückenzug dann vollständig außer Betrieb genommen und ist nicht mehr befahrbar. Die bestehende Gewichtsbeschränkung von 3,5 Tonnen bleibt auch für den verstärkten östlichen Brückenzug weiterhin bestehen.

Mit den zusätzlichen baulichen Maßnahmen wurde Mitte vergangener Woche begonnen. Sie gelten als nächster wichtiger Schritt, um die Brücke zumindest eingeschränkt nutzbar zu halten. Während der Sicherungsarbeiten bleibt die Querung unterhalb der Agra-Brücke durchgehend geöffnet, um die Verbindung für Fußgänger und Anwohner sicherzustellen.

Parallel zu den Bauarbeiten werden die unter der Brücke befindlichen Skulpturen des 4. Internationalen Leipziger Bildhauer-Pleinairs aus dem Jahr 1988 umgesetzt. Die Kunstwerke stehen als Kulturdenkmale in der Denkmalliste des Freistaates Sachsen. Eine fachliche Dokumentation und Einmessung der Skulpturen ist bereits erfolgt, ein geeigneter neuer Standort innerhalb des Parks wird derzeit abgestimmt.

Aktuelle Verkehrsführung und weitere Schritte

Die Agra-Brücke gilt weiterhin als hochsensibles Bauwerk. Nach jüngsten Untersuchungen der Spannstähle wurde die Verkehrsbelastung bereits Mitte November reduziert. Seitdem ist die Brücke nur noch mit jeweils einem Fahrstreifen pro Richtung befahrbar, zudem gilt ein Höchstgewicht von 3,5 Tonnen.

Die aktuelle Verkehrsführung wurde in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden festgelegt. Der überregionale Verkehr wird bereits auf der Autobahn über digitale Hinweistafeln informiert, im nachgeordneten Straßennetz weisen zusätzliche Schilder auf die Einschränkungen hin. Ziel ist es, kritische Belastungen des Bauwerks zu vermeiden.

Fest steht: Aufgrund des schlechten Zustands der Agra-Brücke ist eine Instandsetzung nicht mehr möglich. Die Brücke muss so schnell wie möglich ersetzt werden, ein Ersatzneubau ist erforderlich.

Einwohnerversammlung angekündigt

Am 18. Dezember findet im Großen Lindensaal des Markkleeberger Rathauses eine offene Einwohnerversammlung des BürgerVereins Markkleeberg e.V. statt. Gemeinsam mit regionalen Vertretern und Vertretern der Staatsregierung sollen dort die weiteren Schritte rund um die Agra-Brücke erörtert werden.

Aktuelle Informationen zur Brücke stellt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr auf seiner Internetseite bereit. Ergänzend informiert das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung über einen WhatsApp-Brückenkanal regelmäßig über die Verkehrssituation.