Dresden - Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen einen 27 Jahre alten weißrussischen Staatsangehörigen Anklage zur Großen Strafkammer des Landgerichts Dresden erhoben. Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, zwischen dem 1. August und dem 9. September 2023 in zwölf Fällen am banden- und gewerbsmäßigen Einschleusen von Ausländern beteiligt gewesen zu sein.
Laut Anklage war der Mann als Fahrer eines sogenannten Pilotfahrzeugs unterwegs. Gemeinsam mit bislang gesondert verfolgten Mittätern soll er insgesamt 264 Menschen, darunter 237 syrische Staatsangehörige und 27 Personen unbekannter Nationalität, von der Tschechischen Republik oder Polen nach Deutschland gebracht haben.
Die Schleusung sei unter gefährlichen Bedingungen erfolgt. Die Staatsanwaltschaft spricht von Lebensgefahr für die Geschleusten, da diese ungesichert transportiert wurden. Für jede beförderte Person sollen sich der Beschuldigte und seine Komplizen ein Entgelt von mindestens 100 Euro versprechen lassen haben.
Der Beschuldigte befindet sich seit dem 14. September 2023 in Untersuchungshaft. Aktuell verbüßt er zusätzlich eine Strafe aus einem früheren, einschlägigen Urteil. Zu den neuen Tatvorwürfen hat er bislang keine Angaben gemacht.
Das Landgericht Dresden entscheidet nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage. Ein Termin für die Hauptverhandlung steht noch aus.