Arbeitslosigkeit in Sachsen bleibt auch im Juni hoch
Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen ist im Juni 2025 nahezu unverändert hoch geblieben. Mit 147.146 arbeitslos gemeldeten Menschen liegt die Zahl nur leicht über dem Vormonat (+114 Personen), jedoch deutlich über dem Wert des Vorjahresmonats (+10.361 Personen). Die Arbeitslosenquote verharrt bei 6,8 Prozent.
Regional unterschiedliche Entwicklungen
Besonders betroffen sind der Landkreis Zwickau (+1,3 Prozent) und die Stadt Leipzig (+0,8 Prozent), wo die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Mai stark anstieg. Die kräftigsten Rückgänge verzeichnen hingegen die Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (-2,1 Prozent), das Vogtland und Görlitz (jeweils -0,5 Prozent).
Im Vergleich zum Juni 2024 ist die Zahl der Arbeitslosen in nahezu allen Regionen Sachsens gestiegen – mit Ausnahme des Landkreises Meißen. Am stärksten war der Anstieg in Zwickau (+16,6 Prozent) und Leipzig (+15,8 Prozent).
Unveränderte Quoten – regionale Unterschiede bleiben
Die Spannweite der Arbeitslosenquoten reicht im Juni von 5,3 Prozent im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bis 9,5 Prozent in der Stadt Chemnitz. Auch in Leipzig (8,5 Prozent) und Görlitz (8,9 Prozent) liegen die Quoten über dem Landesdurchschnitt.
Mehr Unterbeschäftigung, weniger offene Stellen
Die Unterbeschäftigung liegt bei 177.575 Personen. Sie umfasst zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder mit temporärer Arbeitsunfähigkeit. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung beträgt 82,9 Prozent.
Gleichzeitig ist der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen mit 30.120 Stellen so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Im ersten Halbjahr 2025 wurden nur 35.657 neue Stellen gemeldet – der niedrigste Halbjahreswert seit Beginn der Erhebung.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung rückläufig
Im April 2025 waren in Sachsen 1.629.400 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 10.900 weniger als im Vorjahr. Während in Bereichen wie Pflege, Gesundheit und IT neue Stellen entstanden, verzeichnen konjunkturabhängige Branchen wie das verarbeitende Gewerbe (-7.400) und die Arbeitnehmerüberlassung (-4.900) deutliche Rückgänge.
Kurzarbeit als Instrument gegen Entlassungen
Im März 2025 befanden sich rund 12.600 Beschäftigte in Kurzarbeit. Für das zweite Quartal wurden neue Anzeigen für rund 8.900 weitere Beschäftigte gemeldet – ein Wert auf Vorjahresniveau, aber mit sinkender tatsächlicher Inanspruchnahme.
Ausblick bleibt verhalten
Die Bundesagentur für Arbeit erwartet in den kommenden Wochen einen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit, etwa durch das Ende von Ausbildungen und die Sommerpause vieler Betriebe. „Wir hatten auf einen Rückgang vor dem Sommer gehofft – dieser ist jedoch ausgeblieben“, erklärte Michaela Ungethüm, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Sachsen.