Mo., 07.04.2025 , 14:42 Uhr

Sommer, Sonne, Selberbauen: So gelingt die eigene Terrasse

Bald ist es wieder soweit – Chillen & Grillen auf der Terrasse

Wer seit kurzem einen Garten sein Eigen nennt, kann sich so langsam an den Bau seiner Terrasse machen, denn wenn die lauen Sommernächte erst da sind, möchte man mit den Freunden doch lieber schon am Grill sitzen und nicht mehr schweißgebadet Steine schleppen. Alle, die keine Angst vor dem Umgang mit Winkelschleifer, Rüttelplatte und Bagger haben und auch etwas Geduld, handwerkliches Geschick und Augenmaß mitbringen, können schon bald mit einem kühlen Getränk vor sich, dem Baustress hinter sich und einem schicken Sonnenschirm über sich, auf der eigenen Terrasse chillen.

Planung ist schon einmal der erste Schritt

Der erste Schritt zur eigenen Terrasse führt in einigen Fällen erst mal zum Bauamt. Denn zwar sind vielerorts ebenerdige Betonarbeiten genehmigungsfrei, doch finden sich in dieser Sache lokale Eigenheiten in Deutschland zuhauf. Ist mit dem Amt sicherheitshalber alles geklärt, kommen vor Bagger und Rüttelplatte die Maurerschnur, Markierungsspray und die Wasserwaage zum Einsatz. Denn zunächst muss sauber abgesteckt werden, wie die Maße des Terrassenfundaments aussehen sollen. Alle Winkel müssen eingehalten werden und der Boden muss am Ende auch wirklich eben sein. Ist das Fundament abgesteckt, markiert das Spray auf dem Boden die Maße der zukünftigen Terrasse, dann wird die Maurerschnur wieder entfernt.

Plattenfundament Marke Eigenbau

Jetzt geht es an den Schritt, der die meisten etwas abschreckt, denn nun kommen die Maschinen zum Zug. Um Raum für ein Fundament zu schaffen, kann man zwar auf Spaten und Schaufel zurückgreifen. Doch an dieser Stelle verschätzt man sich gern einmal. Wenn man die Terrasse zum Beispiel nur 10 mal 10 groß anlegt und hier für ein flaches  Fundament etwa 40 cm ausheben möchte, schätzen Sie doch einmal, wie viel Erdraum das ist und wie viel Gewicht bringt das auf die Waage? Ich habe das schneller raus, es sind genau 40 Kubikmeter Abraum, mit einem Gewicht von ca. 60.000 Kilogramm. Eine Terrasse von brauchbarer Größe ist sinnvoll, mit Hilfe eines kleinen Bagger auszuheben, Maschinen lassen sich heute problemlos anmieten, beispielsweise findet man im nahen Umfeld von Baumärkten recht häufig solche Mitstationen und wenn man das Equipment einkaufen geht, besucht man gleich den Baumaschinenverleih bei Boels und kann danach auch schon sofort starten. Für so eine Baumaschine alles gar kein Problem, denn die Grube sollte tief genug sein, damit für diverse Schotterschichten, Splitt und die Terrassenplatten darin auch genug Platz finden.

Schweres Gerät macht die Arbeit leichter Bildquelle: Bermix Studio via pixabay

Ist die Erde auf die passende Tiefe ausgehoben, kommt die Rüttelplatte zum Einsatz, mit der das Erdreich verdichtet wird. Nachdem sichergestellt wurde, dass der Boden der Fundamentgrube waagrecht ist – wieder ein Fall für die Wasserwaage – kommt eine erste Schicht Schotter hinein, etwa zehn Zentimeter. Auch sie wird verdichtet, und darauf folgt das eigentliche Betonieren.

Formschöne Schalung dank Präzision

Die Schalung des Fundaments erfolgt durch Randsteine. Sie werden in Beton gesetzt und mit einem Betonkeil, der mit einer Kelle von der Unterseite auf ein Drittel der Höhe des Randsteins gestrichen wird. Für jeden Randstein braucht es Geduld, denn jeder einzelne muss mit Fugenabstand aneinander und ins Wasser gesetzt sein. Zudem müssen die Randsteine sauber abschließen und dafür unter Umständen mit einem Winkelschleifer zurechtgestutzt werden. Danach muss der Beton selbst bei warmem und trockenem Wetter einen Tag austrocknen.

Als Letztes werden Platten verlegt

Ist die Schalung fix und fertig, folgt noch einmal eine Schotterschicht, welche ebenfalls verdichtet werden muss, etwa fünf Zentimeter Pflastersplitt, der mit einer Abziehkehre geglättet wird und schließlich die Terrassenplatten, in die der Fugensand mit einem Besen eingekehrt wird. Wie hoch muss die Schotterschicht sein? Die Randsteine geben die Höhe vor, denn die Terrassenplatten sollen mit ihnen abschließen. Kurz: Die Höhe der Randsteine minus die Dicke der Terrassenplatten minus fünf Zentimeter für den Pflastersplitt ergeben die gewünschte Höhe der Schotterschicht.

Als letzter Schritt bleibt en Fugensand zwischen die Platten einzukehren, bis dieser nicht mehr nachrieselt. Dafür lässt man ihm am besten einige Tage Zeit. Danach heißt es: Gartenmöbel und Sonnenschirm auf die Terrasse stellen und die Auszeit im Freien mit Blick auf den eigenen Garten genießen.