Dresden - Im ehemaligen Domizil der Dresdner Staatsoperette, einem markanten Gebäude im Stadtteil Leuben, brach am vergangenen Freitagabend ein verheerendes Feuer aus. Das Gebäude, das mittlerweile leer steht, brannte vollständig aus. Der frühere Zuschauerraum stürzte ein, und die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden des Samstags. Trotz der stundenlangen Bemühungen der Feuerwehr konnte der Brand nicht verhindert werden. Der Schaden wird auf einen sechs- bis siebenstelligen Betrag geschätzt.
Nach intensiven Ermittlungen und der Auswertung von Zeugenaussagen sowie Videomaterial gerieten drei Mädchen im Alter von 11 und 12 Jahren ins Visier der Polizei. Ihnen wird vorgeworfen, das Feuer durch das Entzünden von Papier im leerstehenden Gebäude ausgelöst zu haben. Ob die Kinder tatsächlich für den Brand verantwortlich sind, muss nun im Rahmen der laufenden Ermittlungen geklärt werden. Die Polizei machte keine weiteren Details zum Tathergang öffentlich und verwies dabei auf den besonderen Schutz der Minderjährigen.
Das Gebäude der Staatsoperette Dresden stand zuletzt leer, nachdem das Operettentheater im Jahr 2016 in das neue Domizil im ehemaligen Kraftwerk Mitte gezogen war. Es gab wiederholt Berichte über Vandalismus in dem verlassenen Gebäude. Der Brand hat die Erinnerung an das historische Gebäude endgültig ausgelöscht, das zuvor als kulturelles Wahrzeichen galt.
Der Brandfall sorgt nun für Aufsehen und wirft ein weiteres Licht auf den Zustand und die Nutzung von leerstehenden städtischen Gebäuden in Dresden. Die Ermittlungen werden weitergeführt, während die Stadtverwaltung und die Polizei auch in Bezug auf den Vandalismus in leerstehenden Immobilien unter Druck geraten.