Di, 05.03.2019 , 16:36 Uhr

Brennpunkt Gorbitz soll ein vergessener Schatz sein

Dresden - Dresdens vergessener Schatz liegt in Gorbitz! Das findet zumindest Gorbitz-Kümmerer Mathias Körner. Anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Bauhaus hat er in seiner privaten Wohnung eine kleine Ausstellung zum Thema aufgebaut. In den Medien stehen zurzeit allerdings eher die Schattenseiten des Stadtteils im Fokus, denn die Kriminalität in Gorbitz nimmt stetig zu. Ob da Alkoholverbotszonen eine Lösung sind, haben wir bei ihm nachgefragt.

Gorbitz hat in Dresden nicht den besten Ruf, doch Gorbitz-Kümmerer Mathias Körner setzt sich seit Jahren aktiv dafür ein, das Gebiet wieder aufzupolieren. Seit der Grundsteinlegung 1981 hat sich viel geändert. Diesen Wandel und die Entstehung der Plattenbauten werden in der Ausstellung von Mathias Körner gezeigt. Die Räume sind gegliedert. Im ersten Raum wird die Architektur Gorbitz im allgemeinen behandelt. In einem weiteren steht ein Original Gorbitz-Modell des Chefarchitekten aus Dresden. Mithilfe dieses Modells konnten die Architekten genau planen, wie die Häuser in Gorbitz am besten stehen. Die Plattenbauten wurden teilweise nach der Sonne ausgerichtet. In einem nachgebildeten Wohnzimmer aus der DDR-Zeit können die Dresdner auch ein Gefühl für den Lebensstil bekommen. Die Mode hat sich geändert und auch die sozialen Strukturen erleben in Gorbitz einen Wandel. Die Kriminalität ist in den letzten Jahren stark gestiegen, ein Grund ist der zunehmende Alkohol- und Drogenkonsum auf öffentlichen Plätzen wie dem Amalie-Dietrich Platz. Ein Alkoholverbot soll daher an den Brennpunkten Abhilfe verschaffen.

In sogenannten Akteursrunden überlegt sich die Polizei gemeinsam mit den Gorbitzern, wie diese Probleme minimiert werden können. Allerdings finden diese Runden zu Uhrzeiten statt, zu denen normale Arbeitnehmer keine Zeit haben. Von daher müssen andere Lösungsvorschläge her, so Körner. Es sei wichtig die Street Worker aufzuwerten und auch die öffentlichen Plätze mit Wochenmärkten zu beleben. In Gorbitz sind allerdings nur anderthalb Kontaktstellen der Streetworker vorhanden, bei einer Einwohnerzahl von über 20.000. Die Suchtprävention sollte also besser ausgebaut werden, um die Wurzel des Problems anzugehen. Körner bezweifelt, dass ein Alkoholverbot dabei hilfreich ist, da es nicht das eigentliche Problem bekämpft. Vor einer Umsetzung müssten ohnehin noch einige Hürden überwunden werden. Derzeit hat der Ordnungsbürgermeister nur eine Absichtsbekundung geäußert. Das ganze muss also noch überprüft werden, dass die rechtlichen Parameter eingehalten werden. Zudem muss ein solches Verbot zeitlich begrenzt sein.

Gorbitz-Kümmerer Mathias Körner sieht nun auch die Politik in der Pflicht. Er regt einen Workshop zusammen mit den Beigeordneten für Ordnung und Soziales zu diesen Problemen an. Sein Ziel ist es, sich auch im Stadtrat für Gorbitz einzusetzen. Er kandidiert als Spitzenkandidat der SPD für den Dresdner Westen.

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Gorbitz-Kümmerer finden Sie auf Facebook und auf seiner Website.

Eintritt frei

 

Öffnungszeiten: Feb-Apr 2019

Do 14.2. 18-20 Uhr

Mi 20.2. 17-19 Uhr

Mo 04.3. 17-19 Uhr

Mo 08.4. 17-19 Uhr

 

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