Di., 09.12.2025 , 09:23 Uhr

Mehr Bewerbungen und Erstberatungen bei der Bundeswehr in Sachsen

Bundeswehr: Interesse in Sachsen steigt deutlich

In Sachsen nimmt das Interesse an der Bundeswehr spürbar zu. Bewerbungen, Erstberatungen und freiwilliger Wehrdienst verzeichnen deutliche Zuwächse.

Dresden - Die Bundeswehr verzeichnet in Sachsen in diesem Jahr einen klaren Aufwärtstrend. Wie eine Sprecherin mitteilte, gingen bis zum 30. November rund 2.400 Bewerbungen ein. Das entspricht einem Plus von gut einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr und liegt deutlich über dem bundesweiten Anstieg. Deutschlandweit registrierte die Bundeswehr im selben Zeitraum 52.900 Bewerbungen, ein Zuwachs von acht Prozent.

Auch die Karriereberatungsbüros im Freistaat verzeichneten einen steigenden Andrang. In Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau wurden bis Ende November rund 4.400 Erstberatungsgespräche geführt – etwa 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bundesweit fanden rund 102.500 Erstberatungen statt, ein Plus von 13 Prozent.

Beim freiwilligen Wehrdienst zeigt sich ebenfalls ein leichter Aufwärtstrend. Derzeit leisten rund 260 Personen in Sachsen ihren Dienst, 20 mehr als ein Jahr zuvor. Bundesweit waren es Ende November etwa 12.300 Freiwillige, überwiegend im Alter zwischen 17 und 21 Jahren. Die Sprecherin betonte, diese Entwicklung zeige, dass die Bundeswehr als attraktiv wahrgenommen werde. Besonders die flexiblen Dienstzeiten zwischen sieben und 23 Monaten machten den freiwilligen Wehrdienst für viele junge Menschen interessant, die die Zeit zwischen Schule, Ausbildung oder Studium überbrücken wollen.

Ende November hatte die Bundeswehr insgesamt rund 184.300 aktive Soldaten, einschließlich der freiwillig Wehrdienstleistenden – der höchste Personalstand seit Juli 2021. Dennoch liegt der Bedarf deutlich höher: Nach neuen NATO-Zielen müsste Deutschland im Ernstfall rund 460.000 Soldaten stellen, darunter 260.000 aktive Kräfte.

Am Freitag stimmte der Bundestag zudem für ein neues Wehrdienstgesetz. Ab dem kommenden Jahr sollen alle 18-jährigen Männer einen Fragebogen ausfüllen, der auch die Motivation zum Wehrdienst erfasst. Zudem wird eine Musterung verpflichtend, die mit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Januar formal beginnt. Die tatsächliche Umsetzung hängt jedoch von den noch im Aufbau befindlichen Kapazitäten ab. Der Bundesrat soll sich noch vor Weihnachten mit dem Gesetz befassen.