Mi, 29.04.2020 , 11:07 Uhr

Bus-Demo in Dresden: Reisebranche fordert Hilfe

Dresden- Um auf die bedrohte Situation von Reisebüros und -veranstaltern sowie Busunternehmen aufmerksam zu machen, demonstrieren Reiseveranstalter und Busunternehmen am Mittwoch in Dresden.

Die Initiatoren sind Rainer Maertens von Maertens – meine Reisewelt GmbH Dresden und René Lang von Lang Reisen. Sie haben die Demonstration mit 50 Reisebussen in Dresden organisiert.

Der Buskorso will am Vormittag zum Sächsischen Landtag fahren, um die Forderungen aus der Branche an den Freistaat zu übergeben.

Die Forderungen:

1. Exitstrategie mit klaren Perspektiven

Für eine Planung benötigen die Reiseveranstalter und Busunternehmen Planungssicherheit. Daher ist ein zeitlicher Horizont, wann mit Lockerungen für die Reisebranche zu rechnen ist, unabdingbar. Denn die Reisebranche braucht eine gewisse Vorlaufzeit, um Reisen zu planen und Kunden zu gewinnen. Damit wäre es auch sehr gut möglich, Hygienevorschriften im Bustourismus einzuhalten und damit für größtmögliche Sicherheit zu sorgen.

2. Finanzielle Soforthilfen
Die finanziellen Auswirkungen machen sich nicht erst seit März 2020 bemerkbar. In der Tourismuswirtschaft beginnen diese rückwirkend mit Herbst 2019. Denn alle seit letztem Herbst eingenommenen Gelder mussten wieder an die Kunden zurückgezahlt werden. Kaum eine andere Branche musste die Einnahmen der letzten sechs Monate aufgeben. Daher dürfe nicht nur die Zukunft für Zuschüsse im Auge behalten werden.

Dringend müssen Soforthilfen auf die besonders stark und langfristig betroffene Busreisebranche ausgeweitet werden. Busunternehmen benötigen dringend Ersatz der Ausfallkosten für ihre Busse. Auf Basis der Vorhaltekostenliste der Versicherer wird eine Erstattung von 350 Euro pro Tag rückwirkend ab Beginn des Reisebusverbotes gefordert.

Reisebüros stehen aktuell ohne jegliche Einnahmen da, da erarbeitete Buchungen der letzten Monate nicht in Reisen umgesetzt werden können. Somit fließt aber auch kein Geld, das zur Kostendeckung für Mieten und Löhne benötigt wird, in die auf Provisionsbasis arbeitenden Reisebüros. Gleichzeitig werden aktuell ohne jegliche Vergütung tausende Reisebuchungen im Sinne der Kunden rückabgewickelt.

Zusätzlich müssen die bereits getätigten enormen Vorleistungen für Reisekataloge, Werbeanzeigen usw., die aufgrund der ausgefallenen Saison nicht mehr durch Reisen refinanziert werden können, ausgeglichen werden. Dringend benötigte finanzielle Unterstützung ist für die Erstellung neuer Werbemittel notwendig, da diese in Vorleistung erbracht werden müssen.

3. KfW-Kredite und Straffung der Bearbeitungszeiten

Öffnung der KfW-Schnellkredite auch für Unternehmen mit unter zehn Mitarbeitern.

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