Mit der Ampelkoalition soll Cannabis in Deutschland zukünftig legalisiert werden. Der Besitz, Kauf und Konsum soll ab 2024 für Erwachsene erlaubt sein. Sogar der Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen wird voraussichtlich gestattet. Diesen Entwicklungen sehen viele Konsumenten erfreut entgegen, denn durch die Legalisierung kann mehr Sicherheit geschaffen werden. Bei illegal erstandenem Cannabis drohten nämlich nicht nur rechtliche, sondern auch gesundheitliche Konsequenzen.
Bisher war es kaum möglich, zu wissen, was in gekauftem Cannabis drinsteckt. Es gibt große Unterschiede bezüglich Wirkung und Stärke, darüber hinaus wird Cannabis auf der Straße häufig gestreckt, damit die Dealer mehr Gewinn erzielen. Der Deutsche Hanfverband berichtet unter anderem von Sand, Haarspray, Zucker, Glas und sogar Blei, welche in illegal erworbenem Cannabis gefunden wurden. Durch die anstehende Legalisierung kann bald kontrolliertes Cannabis erstanden werden, bei dem die Konsumenten über die Inhaltsstoffe genau informiert werden. Einige Cannabisprodukte sind bereits auf dem Markt und können legal erworben werden. Sie werden derzeit in der Regel als Nahrungsergänzungsmittel geführt.
Cannabis wird aus verschiedenen Gründen konsumiert. Es ist besonders bekannt für seinen berauschenden, psychoaktiven Effekt, für den das in der Hanfpflanze befindliche THC verantwortlich ist. Dieses ist der Grund, weshalb Cannabis bisher zu den Betäubungsmitteln zählt. Doch längst nicht alle Cannabiskonsumenten wollen high sein. In den letzten Jahren rückte CBD besonders in den Fokus der Aufmerksamkeit, ein weiterer Inhaltsstoff von Cannabis. Er hat eine beruhigende Wirkung und soll bei zahlreichen körperlichen und mentalen Problemen Linderung verschaffen können. Dazu zählen beispielsweise Schmerzen, Stress, Schlafstörungen, Übelkeit, Epilepsie und Entzündungen.
Es gibt mehr als tausend verschiedene Hanfsorten, doch grundsätzlich lassen sich drei große Arten voneinander unterscheiden: Cannabis Sativa, Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis. Letzteres wird kaum genutzt, da sie im Vergleich zu den anderen Arten nur über wenige Wirkstoffe verfügt. Allgemeinhin heißt es, dass Cannabis Indica eher für Entspannung sorge, Cannabis Sativa hingegen belebend wirke. Letztlich kommt es aber eher auf die Eigenschaften der einzelnen Sorten und die darin enthaltenen Terpene und Cannabinoide an. Nutzhanf (auch Faserhanf genannt) darf für die kommerzielle Nutzung unter Einhaltung strenger Vorgaben angebaut werden. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er nur über sehr wenig THC verfügt. Meist handelt es sich um Cannabis Sativa. Es ist davon auszugehen, dass Konsumenten zukünftig aus einer großen Auswahl an Cannabis-Sorten wählen können, welche in spezialisierten Fachgeschäften angeboten werden. Ein entsprechendes Konzept ist bereits aus anderen Ländern bekannt, in denen Cannabis legal verkauft werden darf.
Cannabisprodukte aus Nutzhanf können bereits jetzt legal erworben werden. Sie haben keine berauschende Wirkung, da sie nahezu kein THC aufweisen, dafür verfügen sie aber über größere Mengen CBD, das sich mittlerweile so großer Beliebtheit erfreut. Deshalb werden die entsprechenden Produkte auch häufig als CBD Produkte bezeichnet. Sie sind in verschiedenen Formen erhältlich. Zur oralen Einnahme eignen sich beispielsweise Kapseln oder Tees. Am verbreitetsten sind jedoch CBD Tropfen, da die Wirkung sich besonders schnell entfalten soll. Mit einer Pipette können die Tropfen direkt unter die Zunge gegeben werden. Außerdem gibt es Fruchtgummis, Kaugummis, Bonbons und ähnliches mit CBD. Einige Supermärkte hatten zwischenzeitlich sogar Bratwürste, Limonaden oder andere Produkte im Sortiment, die mit CBD angereichert waren. Allerdings war der Gehalt in der Regel so gering, dass er keine Wirkung verursachen konnte. Für die äußere Anwendung gibt es verschiedene Kosmetikprodukte, die das Hautbild verbessern sollen. Außerdem gibt es spezielle CBD Produkte für Tiere, die Hunden, Katzen, Pferden und Co. etwa dabei helfen sollen, stressige Situationen gelassener zu überstehen.
Es ist davon auszugehen, dass zahlreiche Produkte, die bereits als CBD Produkt erhältlich sind, zukünftig zusätzlich als Variante mit THC angeboten werden. Außerdem wird das Cannabis in seiner getrockneten Form zum Rauchen erhältlich sein. Vermutlich werden dazu sowohl das Cannabis selbst, als auch bereits fertige Joints in entsprechenden Geschäften verkauft. Beliebt sind außerdem sogenannte Edibles, also beispielsweise Backwaren wie Brownies, die Cannabis enthalten. Bäckereien, Restaurants und Co. werden sie jedoch nicht auf die Karte setzen dürfen, da nur lizensierte Fachgeschäfte Cannabis nach der Legalisierung verkaufen werden dürfen.