Mo., 26.05.2025 , 21:40 Uhr

Dresden informiert über Zeitplan – Stadtratsbeschluss im Juni erwartet

Carolabrücke soll ab 2027 neu gebaut werden

Dresden – Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke am 11. September 2024 will die Stadt den Neubau der wichtigen Verkehrsverbindung so schnell wie möglich umsetzen. Bei einer Bürgerinformationsveranstaltung am Montagabend im Rathaus wurde erstmals ein konkreter Zeitrahmen genannt: Baubeginn soll im Jahr 2027 sein. Die Bauzeit wird auf etwa zweieinhalb Jahre geschätzt – ein genaues Fertigstellungsdatum steht aber noch nicht fest.

Um Zeit zu sparen, setzt die Stadt auf einen sogenannten Ersatzneubau. Diese Variante soll ohne aufwendiges Planfeststellungsverfahren auskommen. Ein Ersatzneubau könnte den Start um drei bis sechs Jahre beschleunigen – auch weil gesetzlich erforderliche Anpassungen wie breitere Radwege oder eine Reduzierung der Fahrstreifen bereits mitgedacht werden.

Die Entscheidung, ob dieser Weg gegangen wird, liegt nun beim Stadtrat. Die Abstimmung ist für Juni geplant. Erst danach kann die konkrete Planung beginnen und das Projekt an ein Planungsbüro vergeben werden.

Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) verwies darauf, dass der geplante Zeitrahmen realistisch sei – auch wenn Vergleiche mit dem Brückenbau in Genua aufkommen. Dort herrschten allerdings völlig andere Bedingungen. In Dresden gibt es keine Sonderrechte oder Notstandsgesetze, wie sie in Italien galten, betonte Kühn.

Seit dem Einsturz ist die Carolabrücke vollständig gesperrt. Die Abrissarbeiten am zerstörten Brückenzug C sind laut Stadt fast abgeschlossen. Auch die noch stehenden Teile A und B gelten als einsturzgefährdet und sollen entfernt werden. 

Viele Bürgerinnen und Bürger interessierten sich insbesondere für die Frage, wann der Elbradweg wieder vollständig passierbar ist. Die klare Antwort: vorerst nicht. Der Bereich bleibt weiterhin eingeschränkt nutzbar, da auf der Baustelle noch Rückbauarbeiten stattfinden.