Seit dem Teileinsturz der Carolabrücke am 11. September 2024 steht Dresden vor massiven verkehrlichen Herausforderungen. Mit täglich rund 30.000 Fahrzeugpassagen war die Brücke eine zentrale Verkehrsader der Stadt. Nun verursachen Umleitungen, Staus und höhere Emissionen erhebliche Belastungen für Anwohner, Pendler und Unternehmen.
Die Industrie- und Handelskammer Dresden (IHK) sowie die Handwerkskammer Dresden haben sich in einem offenen Brief an die Stadtverwaltung und den Stadtrat gewandt. Darin fordern sie einen zügigen Wiederaufbau der Brücke und eine klare, ambitionierte Planung. Ziel sei es, den gesamten Planungsprozess zu beschleunigen und spätestens im zweiten Quartal 2026 mit dem Ersatzneubau zu beginnen.
Dr. Andreas Sperl, Präsident der IHK Dresden, betont die Dringlichkeit: "Die Verkehrssituation belastet die gesamte Stadtgesellschaft. Eine schnelle Wiederherstellung ist essenziell." Auch Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, warnt: "Verantwortlichkeiten dürfen nicht weiter verschoben werden. Die Stadt, das Land und der Bund müssen eine gemeinsame Lösung finden."
Neben IHK und Handwerkskammer unterstützen zahlreiche Wirtschaftsverbände die Forderungen. Dazu gehören u. a. der DEHOGA Sachsen e. V., die Dresdner Taxigenossenschaft eG, der Handelsverband Sachsen e. V. und die Kreishandwerkerschaft Dresden. Auch der Landesverband des Sächsischen Verkehrsgewerbes setzt sich für eine schnelle Lösung ein.
Die Stadt Dresden steht nun unter Druck, eine rasche Entscheidung für den Neubau der Carolabrücke zu treffen. Eine verzögerte Umsetzung würde nicht nur die wirtschaftlichen Belastungen erhöhen, sondern auch das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Stadtverwaltung weiter schwächen. Ob die politischen Entscheidungsträger auf die Forderungen der Wirtschaft eingehen, bleibt abzuwarten.