Dresden – Am Dienstag, dem 8. Juli 2025, haben die Rückbauarbeiten am Dach des Hauptgebäudes der ehemaligen Staatsoperette in Dresden-Leuben begonnen. Die Maßnahme dient der Gefahrenabwehr, da das Gebäude aufgrund starker Schäden als akut einsturzgefährdet gilt.
Derzeit wird das vordere Dach des Kulturdenkmals durch spezialisierte Baufirmen zurückgebaut. Für den Abriss des alten Schornsteins sowie der Giebelwand zum Bühnenbereich kommt ein sogenannter Langarmbagger zum Einsatz. Die Arbeiten werden voraussichtlich zwei bis drei Wochen dauern.
Asbestverdacht nicht bestätigt
Eine zentrale Frage vor Beginn der Rückbauarbeiten war die mögliche Belastung mit Asbest. Die Stadtverwaltung hatte deshalb frühzeitig eine Materialanalyse der verbauten Schieferdachschindeln veranlasst. Nach Abschluss der Untersuchung durch ein Fachlabor steht nun fest: Es konnte kein gebundener Asbest nachgewiesen werden.
Damit entfallen besondere Schutzvorschriften wie das Tragen von Atemmasken oder Schutzanzügen für die beteiligten Arbeiter. Bislang war man vorsorglich von einem Asbest-Verdachtsfall ausgegangen. Die Stadt betont: Für Anwohnerinnen und Anwohner bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefahr.
Abbruchkonzept in Planung
Parallel zu den laufenden Sicherungsmaßnahmen arbeiten Sachverständige der Versicherung in Zusammenarbeit mit einem Dresdner Statikbüro an einem detaillierten Abbruchkonzept. Bereits am 1. Juli 2025 fanden Untersuchungen zur Statik und zu möglicherweise vorhandenen Schadstoffen im Gebäude statt.
Derzeit lässt sich noch nicht abschließend sagen, ob und in welchem Umfang Gebäudeteile erhalten werden können. Dafür sind weitere Prüfungen des Tragwerks notwendig.
Die ehemalige Staatsoperette Leuben war in der Vergangenheit mehrfach durch Brände und bauliche Schäden in die Schlagzeilen geraten. Nun steht die Sicherung des einst kulturell bedeutenden Gebäudes im Mittelpunkt, um Risiken für Passanten und Einsatzkräfte zu minimieren.