Fr, 03.02.2017 , 18:10 Uhr

Das haben sich unsere Top-Läufer zum Weltcup vorgenommen

Dresden – Seit Freitag kämpfen die internationalen Kufenflitzer in der EnergieVerbund Arena um Top-Platzierungen. Insgesamt gehen 224 Athleten aus 31 Nationen zum Short Track Weltcup in Dresden an den Start. Jonathan Wosch hat vorab mit den deutschen Medaillenhoffnungen gesprochen.

Für Anna Seidel gab es am Freitag einen gelungenen Auftakt auf dem Dresdner Eis: Der erste Tag des ISU Short Track World Cup 2017 stand im Zeichen der Qualifikation für die Weltcup-Sessions am Wochenende. Vor 1225 Zuschauern schaffte Lokalmatadorin Anna Seidel über die 1500 (2)-Meter den Sprung ins Weltcup-Halbfinale am Sonntag. Für den ersten Wettkampf über diese Distanz am Samstag ist die Dresdnerin bereits mit einer Wildcard gesetzt. Der deutsche Mehrkampfmeister Tom Rietzke, der am heutigen Freitag beide Qualifikationswettkämpfe über 1500 Meter absolvierte, wurde im zweiten Lauf behindert und ins Halbfinale gesetzt. Er hat am Samstagmorgen zudem die Chance, sich über die 1500 Meter (1)-Hoffnungsläufe auch auf der zweiten Strecke zu qualifizieren. Das gilt auch für Tina Grassow, die am Freitag über 500 Meter an den Start ging. Im stark besetzten Lauf mit China, Italien und Großbritannien konnte sich die deutsche Damen-Staffel mit Anna Seidel, Bianca Walter, Gina Jacobs und Tina Grassow auf Rang vier nicht für die nächste Runde qualifizieren. Die Herren-Staffel mit Christoph Schubert, Felix Spiegl, Tom Rietzke und Adrian Lüdtke belegte Platz drei. Anna Seidel: „Vor dem ersten Lauf war ich aufgeregt, aber dann war ich umso überraschter, wie gut sich der Wettkampf gleich wieder angefühlt hat. Es war wichtig, positiv in den Weltcup reinzukommen, um sofort Selbstvertrauen zu tanken.“

Junioren-Bundestrainerin Diana Scheibe: „Unser Team gewinnt und verliert zusammen. Die ersten Wechsel bei den Damen sind sehr geschmeidig gelaufen. Wir haben gezeigt, dass wir das Potenzial haben, um mitzulaufen. Bei den Herren haben wir ebenfalls eine solide Leistung gesehen, aber man merkt, dass uns insgesamt noch der Topspeed fehlt. Anna Seidel hat einen sehr guten 1500 Meter-Lauf und damit eine super Einstiegsleistung gezeigt. Sie hat diese besondere Fähigkeit, Lücken zu sehen und für sich gekonnt zu nutzen.“

Im Feld vertreten sind dabei Weltklasseathleten wie Semen Elistratov (Russland), Marianne St-Gelais und Charles Hamelin (Kanada) sowie Sjinkie Knegt (Niederlande). Erstmals können in diesem Jahr Sportler aus Malaysia und Kolumbien auf dem Dresdner Eis, welches in der Vergangenheit schon die Basis für neue Weltrekorde war, begrüßt werden. Um perfekte Bedingungen zu schaffen, wurden nach dem letzten Eishockeyspiel 140 Scheiben Sicherheitsglas entfernt, zahlreiche Schutzmatten aufgebaut, tausende Liter ökologisch abbaubare Farbe aufgebracht und insgesamt 36.000 Liter Wasser für den Eisaufbau verwendet Dresdens Sportbürgermeister Dr. Peter Lames: „Mit der Ausrichtung des Short Track-Weltcups setzt Dresden eine Tradition fort und stellt seine Vielfalt unter Beweis. Wir freuen uns auf dieses internationale Event und heißen alle Sportler und Verantwortlichen herzlich willkommen. DESG-Vizepräsident Uwe Rietzke: „Dank der Erfahrungswerte aus den letzten Jahren und der guten Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden ist unser Zeitplan bisher perfekt aufgegangen. Die Trainingseinheiten der Nationen laufen bereits seit dem Wochenbeginn. Derzeit sind wir noch dabei, verschiedenste Technik einzubauen.“

Junioren-Bundestrainerin Diana Scheibe: „Wir haben uns mit der Bekanntgabe der Nominierungen bewusst Zeit gelassen. Die Sportler sind auf ihren Paradestrecken gesetzt. Gerade bei Anna Seidel müssen wir uns aber bewusst sein, dass sie erst wieder ins Geschehen einsteigt. Wir sind gut beraten, die Erwartungshaltung realistisch zu gestalten.“ Bianca Walter: „Das Interesse vor den Wettkämpfen ist sehr groß. Jeder Athlet entwickelt dabei seinen eigenen Weg. Persönlich ziehe ich mich vor den Rennen eher in eine stille Ecke zurück. Es ist auf jeden Fall immer etwas ganz Besonderes, vor heimischen Publikum zu laufen.“ Anna Seidel: „Ich freue mich darauf, in Dresden mein Comeback zu feiern.  Es ist toll, den ersten großen Wettkampf nach der Verletzung im Beisein meiner Familie und meiner Freunde bestreiten zu können. Ich bin mir allerdings auch bewusst, dass die Erwartungshaltung nach der letzten Saison groß ist und ich Geduld haben muss.“ Felix Spiegl: „Der Heim-Weltcup ist für uns alle ein absolutes Highlight. Ich hoffe, dass ich an mein gutes Asien-Ergebnis anknüpfen kann. Das Halbfinale ist für mich das ausgegebene Ziel.“ Christoph Schubert: „Bei der Deutschen Meisterschaft habe ich mir das Nasenbein gebrochen und den Kiefer ausgerenkt. Hin und wieder merke ich schon noch ein paar Einschränkungen, aber insgesamt bin ich fit und freue mich auf das Wochenende.“

Tickets zum Preis von 15 Euro (Erwachsene) bzw.  8 Euro (Ermäßigte) sind für die beiden Finaltage Samstag und Sonntag an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder im Internet unter www.shorttrack-events.de erhältlich. Neben den bekannten Tickets stehen auch Familienkarten für 2 Erwachsene und 1 Kind zum Preis von 30 Euro im Angebot. Für jedes weitere Kind besteht zudem die Möglichkeit, Zusatztickets für zwei Euro zu erwerben. Außerdem werden VIP-Tickets zum Preis von 90 Euro angeboten. Diese beinhalten einen Platz auf der VIP-Tribüne, Catering und Getränke sowie Expertentalks mit Athleten der deutschen Shorttrack-Nationalmannschaft. Tickets für die Qualifikationssessions am Freitag werden vergünstigt angeboten. Die Veranstalter bitten darum, auf große Rucksäcke und Taschen zu verzichten.