Do, 21.10.2021 , 17:17 Uhr

Das Sturmtief Ignatz brachte Dresden zum Erliegen

Dresden- Das Sturmtief Ignatz ist am Donnerstag über Dresden hinweg gefegt. Mit orkanartigen Böen sorgte es für zahlreiche Schäden. Hier ein kurzer Einblick in das heutige Sturmgeschehen: 

An der Messe in Dresden brach beispielsweise ein großer Ast von einem Baum. Im Stadtgebiet war unter anderem die Straße am Zwingerteich wegen abgeknickter Äste gesperrt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe setzten den Straßenbahnverkehr aus. Auch der Zoo schloss aufgrund der Wetterlage. Im Dresdner Umland kam es im Laufe des Tages im Netzgebiet der SachsenNetze zu Versorgungsunterbrechungen im Mittel- und Niederspannungsnetz. Das betraf unter anderem die Gebiete im Bereich Heidenau, Weixdorf und Radeburg.

Das Schlösserland Sachsen wiederum schloss vorsorglich alle kostenpflichtig zugänglichen Parks und Gärten. In Dresden traf das unter anderem auf den Schlosspark Pillnitz zu. Wie Jens Oehmichen vom Deutschen Wetterdienst SACHSEN FERNSEHEN sagte, hat das Sturmtief in Dresden um 13.10 Uhr seinen Höhepunkt gehabt. In Klotzsche traf Ignatz mit 119 km/h aufs Land. Am Nachmittag ließ der Sturm etwas nach, erst am Abend kam Ignatz wieder in Fahrt und fegte mit 100 km/h durch die Stadt.

Morgen soll es nach Angaben des Meteorologen noch einmal Windgeschwindigkeiten bis 75 km/h geben. Am Wochenende bringt dann das Hochdruckgebiet Quedlinburgia ruhiges und schönes Wetter in die sächsische Landeshauptstadt.

Hier die Pressemitteilung der Polizei Sachen:

Am Donnerstag zog ein Sturm über Sachsen hinweg, der auch im Bereich der Polizeidirektion Dresden für Schäden und Behinderungen sorgte. Aufgrund dessen verzeichneten die Beamten des Lagezentrums eine erhöhte Anzahl von Anrufen, was teilweise zu Wartezeiten am Notruf führte.

Bislang gingen von morgens bis in den späten Nachmittag etwa 200 zusätzliche Anrufe wegen des Unwetters ein. Das entspricht in etwa der Hälfte der sonst üblichen Anzahl der Notrufe eines Tages. Nicht in allen Fällen mussten Einsatzkräfte zum Ort gesandt werden, trotzdem waren die Beamten der Polizeidirektion in den Landkreisen und der Landeshauptstadt dauerhaft im Einsatz um Straßen zu sperren, Unfälle aufzunehmen oder bei der zivilrechtlichen Verständigung im Zusammenhang mit Sturmschäden zu unterstützen.

Die meisten Einsätze waren wegen umgestürzter Bäume zu verzeichnen. Es mussten immer wieder Straßen gesperrt werden. Unter anderem die B 6 bei Seerhausen, die Stauffenbergallee und Bautzner Straße in Dresden sowie die Poisentalstraße in Freital.

Auf der A 14 zwischen Nossen und Döbeln kippte ein Lkw MAN durch eine Windboe auf die Fahrbahn. Der Fahrer blieb unverletzt. Leicht verletzt wurde der Fahrer eines Lkw Mercedes, der auf der A 14 in der Gegenrichtung unterwegs war und ebenso umgeweht wurde. Auf der A 17 wehte der Sturm einen Lkw Iveco um. Dieser war von Dresden in Richtung Prag unterwegs und wurde in Höhe Kauscha von der Windboe erfasst. Der Fahrer (72) wurde leicht verletzt. Vier Menschen waren in einem Skoda Yeti auf der Talstraße im Bad Gottleubaer Ortsteil Zwiesel unterwegs, als ein Baum auf den Wagen fiel. Die vier Insassen wurden leicht verletzt. Die meisten Unfälle mit umgestürzten Bäumen verliefen glimpflich. Nach jetzigem Stand sind keine Menschen im Zusammenhang mit dem Sturm schwer verletzt worden.

Hier die Pressemitteilung der Feuerwehr Dresden:

Seit den Morgenstunden kommt es im gesamten Stadtgebiet zu starken Sturmböen, welche zahlreiche Schäden verursachen. Dies hat zur Folge, dass in der Integrierten Regionalleitstelle Dresden (IRLS) ein enormer Anstieg von Notrufen zu verzeichnen ist. Die IRLS ist nicht nur für die Landeshauptstadt Dresden, sondern auch für die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz/Osterzgebirge zuständig.

Im Zeitraum von 10 bis 15 Uhr gingen insgesamt 1.332 Notrufe in der IRLS ein. Das ist in etwa das dreifache Anrufaufkommen als am Tag zuvor. Dabei handelt es sich hautsächlich um umgestürzte Bäume, herabgefallene Dachteile oder Äste, Gerüste und Baustellenabsicherungen die umzustürzen drohen oder bereits umgestürzt sind. Im Führungs- und Lagezentrum der Branddirektion auf der Scharfenberger Straße in Dresden-Übigau wurde eine Feuerwehreinsatzleitung eingerichtet, welche die Koordinierung aller Kräfte sowie die Zusammenarbeit mit dem THW Ortsverband Dresden übernimmt. Das THW bekommt relevante Einsätze über eine Verbindungsperson übergeben und arbeitet die Einsätze eigenständig ab. Derzeit sind acht Einsätze mit der Unterstützung des THW im Gange. 24 Einsatzkräfte des THW sind dabei im Einsatz. Die IRLS wurde durch die Berufsfeuerwehr personell aufgestockt, um das stark erhöhte Einsatzaufkommen zu bewältigen. Weiterhin wurden alle 21 Stadtteilfeuerwehren alarmiert. Die Kameradinnen und Kameraden arbeiten gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Berufsfeuerwehr alle Einsatzstellen nacheinander ab.

Um 16:00 Uhr waren insgesamt 257 Einsätze in der Stadt Dresden seit dem Beginn des Sturmes zu verzeichnen. Davon wurden bereits 120 Einsätze abgearbeitet, in 137 Fällen wird derzeit noch Hilfe geleistet. Es gehen jedoch weiterhin, teilweise im Minutentakt, neue Notrufe in der IRLS ein, welche zunächst priorisiert und dann abgearbeitet werden. Bislang sind uns keine Einsätze bekannt, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind. Wir bitten die Bevölkerung dennoch um erhöhte Aufmerksamkeit und, wenn möglich, den Gang ins Freie zu vermeiden. Um den Grundschutz in der Stadt weiterhin sicherzustellen, stehen auf jeder Elbseite ausreichend Kräfte der Berufsfeuerwehr zur Verfügung. Mittlerweile wurde durch den Deutschen Wetterdienst die Unwetterwarnung aufgehoben. Die Abarbeitung der Einsätze wird jedoch noch über Stunden andauern.

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