Mo, 26.02.2024 , 17:31 Uhr

Was plant Pirnas neuer Oberbürgermeister?

Deutschlands erster AfD-Oberbürgermeister Tim Lochner im Interview: Wie er die Zukunft von Pirna gestalten will

Pirna - Die sächsische Kleinstadt Pirna nahe Dresden hat einen neuen Oberbürgermeister. Tim Lochner (parteilos) trat für die AfD an, ist damit Deutschlands erster Oberbürgermeister der rechtspopulistischen Partei. Sachsen Fernsehen traf den 54-Jährigen an seinem ersten Arbeitstag im Rathaus zum exklusiven Interview. 

Herr Lochner, Sie haben vor einigen Wochen die Wahl zum Oberbürgermeister in Pirna gewonnen. Welches Feedback hat Sie nach der Wahl erreicht?

„Ich habe Anrufe gehabt aus dem wirklich entferntesten Ausland, wo ich auch in den Nachrichten abgebildet worden bin und wo berichtet worden ist. Ja, das ist schon eine sehr ungewohnte Situation, wenn man so etwas erstmals erlebt."

Es gab allerdings auch viele kritische Stimmen?

„Ich bin ein Mensch, der natürlich Kritik wie auch Zustimmung an sich heranlässt. Man muss in so einer Situation auch ganz klar sagen, dass es nicht um die Person Tim Lochner geht, sondern in dem Fall um den Wahlgewinner Tim Lochner."

Lassen Sie uns über die Amtsgeschäfte in Pirna sprechen. Was planen Sie in den nächsten Tagen und Wochen?

„Ich lerne, lerne und lerne erstmal die Vorgänge hier im Haus. Das fängt an mit: Wie wird eine Unterschriften-Mappe gekennzeichnet? Solche Dinge müssen sich einspielen. Das wird jetzt die nächsten Tage natürlich schon vorherrschen."

Was sind Ihre ersten Schritte, was werden Sie als erstes veranlassen?

„Da gibt es einige. Aber: Wir wollen die Sache ja noch ein bisschen spannend machen. Deshalb gibt es dazu von mir keine weiteren Äußerungen."

Und die erste Amtshandlung wird welche sein?

„Meine erste nennenswerte Amtshandlung ist die am Mittwoch stattfindende Dienstberatung mit allen Fachgruppenleitern."

Mit welchen Wünschen und Befürchtungen starten Sie in Ihre Amtszeit? 

„Ich starte mit einer sehr positiven Neugier, was mich in diesem längeren Zeitraum erwarten wird. Ich bin guter Dinge, dass wir hier zum Wohle aller Pirnaer und Pirnaerinnen einen guten Weg einschlagen werden. Alles, was ich dafür tun kann, werde ich auch tun."

Auf was freuen Sie sich am meisten in Ihrem neuen Job?

(Überlegt und wiederholt die Frage leise) „Also eigentlich, wenn ich ganz ehrlich bin auf Heute, 18 Uhr: Den ersten Feierabend."

Alles klar. Und perspektivisch in den nächsten Jahren?

„Ich würde mich freuen, wenn mehr Leute als der Prozentsatz, die mich gewählt haben, eines Tages sagen werden: Das hat er gut gemacht. Das mache ich mir zur Aufgabe."

Kurz nach Ihrem Wahlerfolg sprachen Sie in einem Interview davon, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus auf "Loyalität" prüfen zu wollen. Wie wird das konkret aussehen?

„Ich bin der Meinung, egal ob Betrieb oder Verwaltung, dass die Mitarbeiterschaft inklusive dem Chef an einem Strang ziehen muss. Und dazu braucht man eben Loyalität. Die erwarte ich, und gebe diese von meiner Seite auch jedem Mitarbeiter."

Beschreiben Sie doch bitte den angekündigten "Prüfungs-Vorgang" genauer.

„Es gibt keine Prüfung. Es gibt Gespräche, und das ist das Normalste der Welt. Und so werde ich das auch handhaben. Zum Gespräch gehören immer mindestens zwei Personen."

Vielen Dank Herr Lochner für das Interview.

Das Interview führte Daniel Förster im Auftrag von Sachsen Fernsehen.

Zur Übersicht