Mi, 26.02.2020 , 14:28 Uhr

Die Zukunft des Fernsehens – wie schauen wir morgen?

Der Fernseher war wohl eine der großartigsten Erfindungen der Menschheit. Er transportiert Informationen, sorgt für Entspannung und ist für viele Menschen ein Fenster zur Welt. Doch zwischen den klobigen Schwarz-weiß Flimmerkisten und den heutigen High End Geräten liegen Welten. Und die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen! Wir werfen einen Blick in die Zukunft.

Füße hoch, Fernseher an – der Feierabend in deutschen Wohnzimmern

Bill Gates hat dem Fernsehgerät den Tod vorausgesagt und lag damit meilenweit daneben. Immer noch sammelt sich die Familie abends vor dem Gerät, wenn sich auch beim Programm einiges geändert hat und noch ändern wird. Es ist nämlich nicht der Fernseher an sich, der an Bedeutung verliert, es ändert sich einfach die Art der Nutzung, was wesentlich auch durch die rasante Weiterentwicklung des Internets möglich wird.

Das TV Gerät hat Konkurrenz bekommen

Gerade junge Nutzer verzichten immer öfter auf einen Fernseher und nutzen die modernen Endgeräte, die sie ohnehin meistens dabei haben. Das sind neben den Smartphones auch Tablets und Notebooks. Dadurch wird das Fernsehen einerseits mobil und existiert andererseits neben dem Internet, gegen das es sich durchsetzen muss und mit dem es teilweise verschmilzt.

Immer mehr Menschen verwenden Fernsehen und Netz gleichzeitig. Dadurch reiht sich das lineare Fernsehprogramm, wie es bisher bekannt war, in eine Reihe anderer Services ein. Dennoch bleibt das Fernsehen etwas Besonderes, denn im Gegensatz zur aktiven Suche im Netz kann man sich „berieseln“ lassen und dabei entspannen, was die meisten Nutzer nach wie vor genießen.

Gemeinsam statt einsam

Ohne die Einschränkungen des Mediums auf eine Zeit und ein Thema wäre es schwerlich möglich, gemeinsam erlebte Events genießen zu können, wie sie im Public Viewing ihren Höhepunkt finden. Nicht nur zu seltenen Sportereignissen wird zusammen mitgefiebert, sondern auch beim wöchentlichen Fußball oder dem Tatort in der Kneipe. Gleichzeitig werden auf Twitter die Geschehnisse direkt kommentiert und reflektiert, sodass auch hier wieder ein Gemeinschaftsgefühl entsteht.

Fernsehen kann glücklich machen

Fernsehen macht nicht zwingend einsam, sondern es kann auch gegen Einsamkeit helfen und regelrecht glücklich machen. Es wirkt ablenkend und lässt auch Menschen, die gerade eingeschränkt sind, an den gesellschaftlichen Themen teilhaben. Ohne Fernsehen wäre mancher alte oder kranke Mensch deutlich isolierter, und auch die junge Generation würde nur sehr ungern auf ihre Lieblingssendungen verzichten.

Jeder macht sich sein Programm selbst

Foto: www.pixabay.com

Enorm hohe Bandbreiten machen es möglich: Das Internet ist allgegenwärtig und sowohl in der Hosentasche als auch über den TV immer greifbar. Dabei erleben Streamingdienste einen ungeahnten Aufschwung, existieren aber nicht mehr nur neben dem TV, sondern verschmelzen mit ihm. Die Video- und Musikinhalte, Filme und YouTube-Clips werden immer öfter direkt auf dem TV abgerufen, der dafür lediglich internetfähig sein muss. Dann stehen auch zahlreiche Apps auf dem Gerät zur Verfügung, wodurch sich eine ganze Welt eröffnet.

Mit einem Klick wird alles kombiniert und nach Belieben hin und hergezappt. Informationen, Filme, Chats, Bestellungen, Wettermeldungen und lokale Neuigkeiten, Connected TV ermöglicht die extrem flexible Nutzung auf nur einem Gerät: dem Großbildschirm im Wohnzimmer, der durch sein Format und die Wiedergabequalität überzeugt. Allerdings verliert das lineare Fernsehen deutlich an Wichtigkeit.

Wird VoD das Fernsehen verdrängen?

Inhalte streamen, wann immer man will und die Lieblingssendung dann anschauen, wann man selbst Zeit hat, nicht wenn sie ausgestrahlt wird: Diesen Luxus gönnen sich immer mehr Nutzer und bringen das lineare Fernsehen dadurch in Bedrängnis. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass der klassische Fernsehsender oder die Fernsehzeitschriften ausgedient haben. Stattdessen wird es immer wichtiger, die Inhalte in einer Mediathek vorzuhalten, wo sie dann nach Bedarf (und im besten Fall ohne lästige Werbeunterbrechungen) abgerufen werden können. VoD-Dienste wie Netflix und Amazon Prime werden weiterhin wachsen, doch die Fernsehsender haben ebenfalls eine Chance, in Zukunft mitzumischen.

Wie finanziert sich das Fernsehen der Zukunft?

YouTube tritt den Beweis an: Nutzer sind auch weiterhin bereit, werbeunterstützte Inhalte zu konsumieren. Kostenpflichtige Dienste wie Netflix oder Amazon Prime, das nur einen kleinen Teil seiner Inhalte kostenfrei zur Verfügung stellt und bei den sonstigen Filmen und Serien Preise aufruft, die an klassische Videotheken erinnern, unterstützen diesen Eindruck. Beides ist möglich, die Abrechnung nach einzelnen Transaktionen (T-VOD) oder das Subskriptionsmodell (S-VOD). Es liegt an den Sendern, wie sie diese Erkenntnisse für sich nutzen.

Die Zukunft des Fernsehens wird also mit großer Wahrscheinlichkeit in einer hybriden Nutzung aus klassischem Fernsehen und dem Video-on-Demand liegen, die durch moderne Smart TV möglich werden. Und es gibt ein Merkmal, bei dem sich die modernen Fernsehgeräte deutlich hervortun, und das ist die Größe. Moderne Geräte bieten selbst auf sehr großen Diagonalen eine hervorragende Auflösung, was wesentlich entspannteres Fernsehen, Streamen und Zappen möglich macht, als es die kleinen und mobilen Geräte bieten können.

Zwar muss es nicht der größte Fernseher der Welt sein, der stolze 6 Meter misst und 800 kg wiegt, doch der überdimensionale LED Bildschirm zeigt, was möglich ist. Handelsübliche Modelle, bei denen man auch mit einem Abstand von weniger als fünf Metern vernünftig sehen kann, machen heute auf großen Diagonalen ein erstklassiges Bild. Die Verschmelzung von ultragroßen Bildschirmen und Fernsehen on Demand ermöglicht zu Hause ein Filmerlebnis, wie man es früher nur aus dem Kino kannte.

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