So., 25.05.2025 , 10:30 Uhr

Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex öffnet in Chemnitz

Chemnitz – Ein neues Dokumentationszentrum informiert fortan in Chemnitz über den Terror des rechtsextremen NSU und erinnert an die Opfer.

Das Zentrum «Offener Prozess» sei ein Ort der politischen Bildung, des Erinnerns und des zivilgesellschaftlichen Dialogs, so die Betreiber. Das Dokumentationszentrum in der Stadt sei längst überfällig, betonte die Tochter des von den NSU-Terroristen ermordeten Mehmet Kubaşık, Gamze Kubaşık. Denn Chemnitz sei nicht irgendein Ort. «Der NSU hat sich über Jahre hinweg genau hier bewegt. Hier konnten sich die Täter unbehelligt verstecken.»

Chemnitz und Zwickau waren einst Rückzugsorte des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Hier lebte das Kerntrio jahrelang unbehelligt, hatte zahlreiche Unterstützer und organisierte seine Mordserie an mindestens zehn Menschen – Opfer waren acht türkischstämmige und ein griechischstämmiger Kleinunternehmer sowie eine Polizistin. Zudem ist das Trio für etliche Raubüberfälle und mehrere Bombenanschläge verantwortlich.

Das Dokumentationszentrum wird an diesem Sonntagvormittag mit geladenen Gästen eröffnet, ab 14.00 Uhr stehen die Türen dann allen Interessierten offen. Als Pilotvorhaben soll es Impulse für das geplante zentrale Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Deutschland liefern. (dpa)