Di., 24.06.2025 , 10:26 Uhr

NCT/UCC Dresden: Einziger Standort in Sachsen für mRNA-Krebsimpfung

Dresden startet mRNA-Studie gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs

Neue Hoffnung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs: Am NCT/UCC Dresden startet eine Studie zur personalisierten mRNA-Impfung – exklusiv in Sachsen.

NCT/UCC Dresden startet Studie zur personalisierten mRNA-Krebsimpfung

Dresden. Am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) beginnt eine klinische Studie, die Patientinnen und Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs neue Hoffnung gibt: Als einziger Standort in Sachsen bietet das Zentrum ab sofort eine Behandlung mit einem individualisierten mRNA-basierten Impfstoff an. Ziel ist es, das Rückfallrisiko nach einer Operation deutlich zu senken.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Eine aggressive Erkrankung

Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) gehört zu den gefährlichsten Krebsarten weltweit. Selbst nach operativer Entfernung des Tumors ist die Rückfallquote hoch. Nur etwa 25 bis 33 Prozent der Betroffenen überleben die ersten fünf Jahre nach dem Eingriff – trotz ergänzender Chemotherapie. Für Prof. Dr. Adrian Seifert, Chirurg und lokaler Co-Studienleiter, zeigen diese Zahlen den dringenden Handlungsbedarf: „Es braucht dringend neue Therapieansätze.“

Individualisierte Impfung mit Autogene Cevumeran

In der aktuellen Phase-2-Studie wird der von BioNTech und Genentech entwickelte mRNA-Krebsimpfstoff Autogene Cevumeran eingesetzt. Dieser basiert auf tumorspezifischen Neoantigenen und soll das körpereigene Immunsystem gezielt gegen verbliebene Tumorzellen aktivieren. In einer vorangegangenen Phase-1-Studie wurde bei der Hälfte der Behandelten eine starke T-Zell-Immunantwort ausgelöst – mit verringertem Rückfallrisiko.

Die nun laufende IMCODE003-Studie (NCT05968326) untersucht die Wirksamkeit des Impfstoffs in Kombination mit dem Checkpoint-Inhibitor Atezolizumab und Chemotherapie (mFOLFIRINOX) gegenüber einer alleinigen Chemotherapie.

Nur in Dresden – und nur direkt nach der OP

„Wir sind sehr stolz, als einziges Zentrum in Sachsen Teil dieser internationalen Studie zu sein“, betont Prof. Jürgen Weitz, Direktor des NCT/UCC Dresden. Auch Prof. Gunnar Folprecht, Onkologe und Studienleiter, hebt hervor: „Diese Therapie ist ein bedeutender Schritt hin zur personalisierten Krebsmedizin.“ Wichtig: Die Teilnahme an der Studie ist nur direkt nach der Operation möglich. Daher ist eine enge Koordination zwischen Chirurgie, Onkologie und Studienmanagement notwendig.

Kontakt und Teilnahme

Die Studie richtet sich an Patientinnen und Patienten mit reseziertem Pankreaskarzinom, die bislang keine Chemo- oder Strahlentherapie erhalten haben und keine Metastasen aufweisen. Interessierte Ärzt:innen und Betroffene können sich für weitere Informationen direkt an das Studiensekretariat des NCT/UCC Dresden wenden.