Dresden - Die Landeshauptstadt Dresden hat am 24. September 2025 den Entwurf für den kommunalen Wärmeplan vorgestellt. Erarbeitet wurde das Konzept gemeinsam mit der STESAD GmbH und der SachsenEnergie AG. Ziel ist es, den Übergang zu einer sicheren, bezahlbaren und klimaneutralen Wärmeversorgung zu gestalten. Der Wärmeplan soll Planungssicherheit schaffen und konkrete Wege für die Wärmewende in Dresden aufzeigen.
Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen betonte, dass der Auf- und Ausbau von Wärmenetzen dabei eine zentrale Rolle spiele. Diese könnten erneuerbare Energien integrieren, Stromnetze entlasten und durch Wärmespeicher flexibel eingesetzt werden. Zudem soll der digitale Energielotse Beratungsangebote für Bürgerinnen und Bürger erweitern.
In stark bewohnten Stadtteilen setzt Dresden vor allem auf Fernwärme. Der Kommunalversorger SachsenEnergie deckt derzeit rund 50 Prozent des Heizwärmebedarfs in der Stadt damit ab. Bis 2030 sollen etwa 30 Prozent, bis 2040 mindestens 80 Prozent der Fernwärme aus erneuerbaren Quellen stammen. Weitere Ausbau- und Verdichtungsgebiete – etwa in Löbtau – sind in die Planung eingeflossen.
In Bereichen, die wirtschaftlich nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen werden können, sollen Nahwärmenetze ausgebaut werden. Diese sind flexibel, nutzen unterschiedliche lokale Wärmequellen und können die Stromnetze in Zeiten hoher Belastung entlasten. Ergänzend prüft der Netzbetreiber eine mögliche Umstellung des Erdgasnetzes auf Wasserstoff.
In locker bebauten Stadtteilen sind dezentrale Lösungen vorgesehen – etwa Luftwärme, Geothermie oder Biomasse. Ergänzend sollen digitale Angebote wie der Energielotse eine erste Orientierung geben und Beratungsstellen vermitteln.
Der Wärmeplan-Entwurf wird im Rahmen verschiedener Veranstaltungen öffentlich vorgestellt. Am Montag, 29. September 2025, findet der Wärmewendedialog II im Neuen Rathaus statt. Zudem gibt es Livestreams von Stadtbezirksbeiratssitzungen, etwa in Loschwitz (30. September) und Blasewitz (1. Oktober).
Das politische Team Zastrow äußerte scharfe Kritik am Wärmeplan. Vorsitzender Holger Zastrow sprach von einer „weltfremden Politik“, die die Bürger mit Kosten von bis zu drei Milliarden Euro belaste. Die Aussagen der Umweltbürgermeisterin bezeichnete er als unrealistisch und kündigte an, einer Umsetzung im Stadtrat nicht zuzustimmen.
Bereits im April 2024 hatte Dresden erste Ergebnisse zur Wärmeplanung vorgestellt. Seitdem wurden Analysen vertieft und konkrete Maßnahmen entwickelt. Anfang 2026 soll der Stadtrat über den fertigen Wärmeplan entscheiden.