Dresden - Die Landeshauptstadt Dresden plant, die Fläche des thematischen Weihnachtsmarkts auf der Prager Straße deutlich zu verkleinern. Grund ist die marode Tiefgarage unter der Prager Zeile, deren Zustand inzwischen so kritisch ist, dass jeglicher Verkehr – einschließlich Lieferverkehr – aus Sicherheitsgründen untersagt wurde. Dies teilte die Stadtverwaltung am 27. Juni 2025 mit.
Konkret betroffen ist der Bereich oberhalb der städtischen Tiefgarage, der bisher fester Bestandteil des Weihnachtsmarktes war. Die statische Prüfung Anfang Mai 2025 brachte erhebliche bauliche und brandschutztechnische Mängel zutage. Um die Tragfähigkeit des Bauwerks von 1970 nicht weiter zu gefährden, darf die Fläche oberhalb nicht mehr mit Kraftfahrzeugen befahren werden – was sowohl Aufbau als auch Betrieb von Marktständen massiv einschränkt.
Mit der Vorlage V0322/25 zur Änderung der Jahr- und Spezialmarktsatzung soll dieser Bereich künftig vollständig aus der Marktfläche gestrichen werden. Damit würde der Weihnachtsmarkt auf der Prager Straße insgesamt deutlich kleiner ausfallen.
Kritik kommt von der CDU-Stadtratsfraktion. Steffen Kaden, wirtschaftspolitischer Sprecher, erklärt:
„Diese Änderung lehnen wir ab. Die Stadt muss mit dem Betreiber eine Lösung finden und die Marktfläche erhalten. Alternativen im Norden und Süden der Prager Straße bestehen.“
Die Christdemokraten fordern, die Entscheidung auszusetzen und dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung bis zur nächsten Sitzung am 20. August 2025 eine tragfähige Lösung vorzulegen.
Die CDU sieht in der geplanten Satzungsänderung eine unnötige Einschränkung für den Betreiber und einen Schlag für den innerstädtischen Einzelhandel. Dass die baulichen Probleme der Tiefgarage bereits seit Jahren bekannt sind, aber erst 2025 baustatisch geprüft wurden, verschärft die politische Debatte zusätzlich.
Die Stadtverwaltung äußerte sich bisher nicht dazu, wie lange die Sperrung und damit die Einschränkungen für den Handel gelten sollen. Die geplante Satzungsänderung deutet jedoch auf eine langfristige, womöglich dauerhafte Reduktion der Marktfläche hin.