Dresden – Nach Jahrzehnten der Wiederherstellung rückt die Fertigstellung des Dresdner Residenzschlosses in greifbare Nähe. Wie das sächsische Finanzministerium mitteilt, sollen die Bauarbeiten bis zum Jahr 2027 komplett abgeschlossen sein. Damit würde ein Großprojekt vollendet, das 1985 begann – und in dessen Verlauf die historische Residenz der sächsischen Kurfürsten und Könige nach dem verheerenden Bombenangriff von 1945 schrittweise in altem Glanz wiedererstanden ist.

Aktuell laufen die Arbeiten in der Schlosskapelle und in zwei Sälen des Nordflügels. Die Kapelle, deren mittelalterliches Schlingrippengewölbe bereits zwischen 2010 und 2013 neu errichtet wurde, wird derzeit zum modernen Veranstaltungsraum mit 270 Sitzplätzen ausgebaut. Bereits ab Oktober 2025 sollen dort wieder Konzerte und Aufführungen stattfinden können.

Auch die prunkvollen Säle des Nordflügels – der Propositionssaal und der Große Ballsaal – erhalten seit Anfang 2023 ihre historisierende Gestaltung aus dem 19. Jahrhundert zurück. Die beiden Räume sollen Anfang 2026 an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) übergeben werden und künftig als zusätzliche Ausstellungsbereiche für die Rüstkammer dienen.

Ein weiteres Etappenziel: die Fertigstellung des Großen Schlosshofs im Jahr 2026. Im Anschluss folgt als letzter großer Bauabschnitt der Innenausbau des Ostflügels – der finale Akt eines Mammutprojekts, das über Generationen hinweg das Stadtbild mitgeprägt hat.

Insgesamt werden Bund und Freistaat Sachsen laut Ministeriumsangaben rund 407 Millionen Euro in die Wiederherstellung investiert haben. Schon heute beherbergt das Residenzschloss international bedeutende Sammlungen wie das Historische und Neue Grüne Gewölbe, die Türckische Cammer, das Kupferstich- und Münzkabinett, den Riesensaal sowie die Paradegemächer.

Mit dem geplanten Abschluss 2027 wird das Residenzschloss endgültig zu einem kulturellen Zentrum von Weltrang – und einem Ort, der Sachsens Geschichte auf eindrucksvolle Weise erlebbar macht.