Mi., 05.10.2022 , 16:20 Uhr

Salome Selnack ist das 28. Dresdner Stollenmädchen

Dresdner Stollenmädchen 2022 gewählt

Dresden - Das 28. Dresdner Stollenmädchen steht fest. Für die 17 Jahre alte Salome Selnack aus Kamenz, die in der Landeshauptstadt eine Ausbildung zur Konditorin macht, ist dieser Titel eine große Ehre. Das sagte sie bei ihrer Vorstellung am Dienstag. 

Sie wird nun ein Jahr lang auch überregional für die Köstlichkeit werben, mit klarem Ziel: Sie möchte zeigen, wie besonders der Dresdner Christstollen ist und Menschen auf den Geschmack bringen. Der sei «Weihnachtsbotschafter schlechthin und steht für jahrhundertalte Tradition, hochwertige Zutaten und raffiniertes Handwerk».

Salome ist Teamplayer, aufgeschlossen und neugierig, wie ihre Kollegen sie beschreiben, und die erste Sorbin in diesem Amt. Sie wuchs in der Bäckerei ihrer Eltern in der Lausitz auf, einem Siedlungsgebiet der nationalen Minderheit, und kennt das Metier von klein auf. «Sowohl das Handwerk als auch unsere sorbischen Sitten und Gebräuche haben mich tief geprägt», berichtete sie. In ihrer Freizeit schraubt sie selbst an ihrer kultigen alabasterweißen Schwalbe, einem Moped aus DDR-Zeiten, herum, mit der sie zum ersten Termin rauschte.

Der Verband wählt seit 1995 alljährlich im Herbst ein Dresdner Stollenmädchen. Die Bewerberinnen müssen gute Noten in der Berufsschule, brillantes Fachwissen und große Leidenschaft für Dresdens Weihnachtsgebäck Nummer eins haben.

«Salome vereint diese Anforderungen perfekt», sagte Andreas Wippler, Chef des Schutzverbands Dresdner Stollen. Sie stehe «stellvertretend für die nächste Generation unserer Branche».

Ein Stollenmädchen hat in seiner Amtszeit bis zu 60 Pflichttermine und wirbt unter anderem auch auf der Grünen Woche oder der Reisemesse ITB für das Traditionsgebäck, dessen Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. (mit dpa)