Sa., 07.06.2025 , 09:51 Uhr

Großbrand in Dresden-Leuben

Ehemalige Staatsoperette in Dresden vollständig ausgebrannt

Dresden- Nach einer langen und intensiven Brandnacht hat die Feuerwehr am frühen Samstagmorgen „Feuer aus“ gemeldet: Der verheerende Großbrand in der ehemaligen Staatsoperette an der Pirnaer Landstraße ist weitestgehend gelöscht. Das Gebäude ist vollständig ausgebrannt. Der hintere Teil mit dem früheren Zuschauerraum ist eingestürzt, das Haupthaus einsturzgefährdet. Beide Bereiche dürfen nicht mehr betreten werden.

Die Feuerwehr war in der Nacht mit bis zu 150 Kräften im Einsatz. Zur Spitzenzeit kamen zwei Wenderohre über Drehleitern, ein Wasserwerfer vom Boden sowie vier Strahlrohre gleichzeitig zum Einsatz. Die Wasserversorgung erfolgte über das Hydrantennetz und eine doppelte Schlauchleitung aus der Kiesgrube Leuben. Gegen 5:30 Uhr konnte schließlich der Brand offiziell als gelöscht erklärt werden.

Trotzdem laufen die Nachlöscharbeiten weiter. Unter der Dachhaut und im rückwärtigen Gebäudeteil wurden Glutnester festgestellt. Um diese zu erreichen, entfernt das Technische Hilfswerk aktuell Teile des Dachs mit Spezialtechnik. Eine Rauchentwicklung ist weiter möglich, bleibt aber laut Feuerwehr gering. Die offizielle Warnung an die Bevölkerung wurde am Morgen aufgehoben.

Zwei angrenzende Wohnhäuser wurden am Vorabend vorsorglich evakuiert. Die Pirnaer Landstraße war vorübergehend voll gesperrt, auch der ÖPNV war betroffen. Inzwischen ist die Sperrung aufgehoben. Probleme gab es beim Einsatz einer Feuerwehr-Drohne: Zivile Drohnen behinderten die Aufklärungsmaßnahmen aus der Luft. Ein Drohnenpilot wurde bereits identifiziert, die Polizei prüft Verstöße.

Der Brand war der zweite Großbrand in Dresden am Freitag: Bereits vormittags hatte es im leerstehenden alten Leipziger Bahnhof gebrannt. Auch dort gab es eine starke Rauchentwicklung und eine Warnung an die Bevölkerung. Die Polizei ermittelt nun, ob zwischen den beiden Bränden ein Zusammenhang besteht.

Das Operettenhaus in Leuben war seit 2016 ungenutzt, nachdem das Ensemble der Staatsoperette ins Kraftwerk Mitte umgezogen war. Dennoch bleibt der Ort für viele Dresdner ein emotional aufgeladener Ort – nun ist von dem traditionsreichen Bau nur noch eine ausgebrannte Hülle übrig.