Do, 23.11.2023 , 11:13 Uhr

Freie Sachsen wollten vor Asylheim ziehen

Eklat auf Demo - Redner sorgt bei Anti-Asyl-Protest mit Goebbels-Imitation für Aufregung

Dresden/Sachsen - In den kommenden Tagen und Wochen werde viele neue Flüchtlingsheime in Dresden von ihren neuen Bewohnern bezogen. Dagegen machen die rechtsextremen "Freien Sachsen" regelmäßig mobil. Zu einem Eklat kam es dabei am Mittwochabend bei einer Demonstration gegen eine Unterkunft auf der Industriestraße in Dresden-Trachau.

Redner Wolfgang Schmidl aus Freiberg sorgte mit seiner Rede auf einer Zwischenkundgebung für Aufregung. Stimmlich und textlich imitierte der Redner NS-Politiker Joseph Goebbels mit den Worten "Wir führen den totalen Krieg gegen das eigene Volk". Auch in seiner weiteren Rede zog Schmidl über Flüchtlinge her.

An der rechten Demo, organisiert vom Rechtsextremisten Max Schreiber, beteiligten sich bis zu 300 Personen. Ursprünglich sollte der Aufzug auch an der Flüchtlingsunterkunft vorbeiziehen. Doch Gegendemonstranten von Antifa, Grüne und Zivilgesellschaft meldeten ebenfalls zwei Kundgebungen vor der Unterkunft an.

Der Polizei war ein Aufeinandertreffen offenbar zu riskant, daher musste der rechte Aufmarsch kurzerhand eine Routenänderung akzeptieren. Auch entlang der Aufzugsstrecke gab es mehrfach spontanen Gegenprotest. Die Gegenveranstaltungen standen dabei unter dem Motto: "Solidarisch gegen rechte Hetze".

Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und versuchte die Lager zu trennen. Nach einem augenscheinlichem Hitlergruß landete ein Teilnehmer in einer polizeilichen Maßnahme. Ein weiterer Mann hatte sich mutmaßlich mit verbotenen Handschuhen "passiv bewaffnet" - wurde ebenfalls polizeilich erfasst.

Bereits vergangene Woche gab es hitzige Wortgefechte in Meißen - ebenfalls aufgrund einer geplanten Unterbringung für Flüchtlinge.

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