Do, 12.03.2020 , 13:17 Uhr

Elaskon kommt ins Museum

Dredsen - Der frühere Betriebsleiter und Erfinder des Namens Elaskon, Günther Gedecke, hat die „Welt der DDR“ im Simmel-Center am Albertplatz um ein Exponat erweitert. Das Korrosionsschutzmittel „K60 ML“ verlängerte Trabis und Wartburgs das Leben. Elaskon wurde vor über 90 Jahren in Dresden gegründet und ist weiter als Spezialhersteller von Korrosionsschutzmitteln weltweit erfolgreich. Ob Frösi, Putzi oder Trabant, etwa 80.000 Stücke kann man in der „Welt der DDR“ bestaunen.

Günther Gedecke wurde am 16.8.1927 in Dresden geboren und arbeitete nach seiner kaufmännischen Ausbildung zunächst in einem Mineralölwerk in Pirna. Im Jahr 1957 wechselte er als Technischer Leiter zur damaligen Firma Richter & Co, die seit ihrer Gründung 1928 technische Öle und Fette vertrieb und später auch herstellte. Im Jahr 1958 übernahm Günther Gedecke als Komplementär die Geschäftsführung und leitete den Betrieb bis 1992. Mit der Verstaatlichung im Jahr 1972 wurde das Unternehmen zum VEB Elaskonwerk. Anfang der 80er Jahre wurden 12 chemisch-technische Betriebe mit rund 1500 Mitarbeitern als „Kombinat Elaskon“ zusammengefasst und durch Günther Gedecke als Kombinatsdirektor geleitet. Im Jahr 1992 gelang es Günther Gedecke, dass ihm das Elaskonwerk durch die Treuhand rückübertragen wurde. Gleichzeitig suchte Gedecke nach Partnern und einem Nachfolger, um dem Unternehmen in der Marktwirtschaft eine stabile Perspektive zu sichern. Im Jahr 1993 entschied er sich zum Verkauf des Unternehmens an das Mineralölhandelsunternehmen Präg. Geschäftsführer wurde Karl Schwald, der das Unternehmen später schrittweise erwarb und es heute zusammen mit seinem Sohn Tobias und seinem Bruder Richard als Familienbetrieb leitet. Die Unternehmerfamilie pflegt noch heute einen regelmäßigen Kontakt zu Günther Gedecke.

Die Elaskon Sachsen GmbH & Co. KG stellt Spezialschmierstoffe, Korrosionsschutzstoffe sowie Formen- und Trennmittel her und exportiert die Produkte in 67 Länder. Auf dem Gebiet der Drahtseilschmierstoffe behauptet sich der Nischenproduzent seit Jahrzehnten als Weltmarktführer. So gibt es weltweit kaum eine Seilbahn, die ohne die Drahtseilschmierstoffe von Elaskon betrieben wird. Auch die Standseilbahn und die Schwebebahn in Dresden werden mit Elaskon geschützt. Zweites Standbein ist der Handel mit Schmierstoffen der Exxon Mobil. In den modernen Produktionsanlagen in Dresden-Reick wurden 2019 etwa 7400 Tonnen Schmierstoffe, Trennmittel sowie Korrosionsschutz- und Pflegemittel hergestellt. Der Gesamtumsatz aus dem Verkauf eigener Produkte und der Handelsware von Exxon Mobil belief sich 2019 auf 30,7 Millionen Euro. Das Unternehmen hat derzeit 94 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende.

Die „Welt der DDR“ umfasst eine Ausstellungsfläche von ca. 1500 m² im Center am SimmelHochhaus am Albertplatz und ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Gerade erst wurde eine neue Sonderausstellung von historischen Kinderfahrzeugen eröffnet. Sie ist bis 30.9.2020 zu sehen.

Mehr Informationen:

www.weltderddr.de

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