Dresden - Die Elbebrücke in Bad Schandau steht weiter im Zentrum der Aufmerksamkeit. Nach dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke im September 2024 hatte die Landesdirektion Sachsen alle vergleichbaren Spannbetonbrücken geprüft. Dabei wurde auch die 1977 errichtete Elbquerung in Bad Schandau in die engmaschige Kontrolle aufgenommen.
Im April 2025 konnte die Brücke nach umfassenden Tests unter Auflagen wieder freigegeben werden. Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen sowie Radfahrer dürfen seitdem die Elbquerung nutzen, während Schwerlastverkehr weiterhin umgeleitet wird. Regelmäßige polizeiliche Kontrollen stellen sicher, dass die Gewichtsbeschränkung eingehalten wird.
Verkehrsministerin Regina Kraushaar zeigte sich erleichtert über die bisherigen Ergebnisse: „Die Untersuchungen belegen, dass die Brücke nicht nur bis zur derzeit zulässigen Belastung tragfähig ist, sondern auch über Reserven verfügt. Selbst bei weiteren Spannstahlbrüchen wäre eine sichere Nutzung für mindestens ein Jahr gewährleistet.“
Die Sicherheit wird durch ein engmaschiges Monitoring abgesichert. Sensoren, faseroptische Messungen und regelmäßige Auswertungen liefern vierteljährlich aktuelle Daten. „Damit schaffen wir ein Höchstmaß an Sicherheit, besser als bei den meisten anderen Bauwerken“, erklärte Prof. Dr.-Ing. Steffen Marx von der TU Dresden.
Parallel werden weitere Untersuchungen zum Zustand von Beton und Spannstahl durchgeführt. Erst diese Ergebnisse entscheiden darüber, ob die Brücke saniert oder ein Ersatzneubau notwendig wird. Bis dahin laufen die Planungen für eine Behelfsbrücke weiter. Sie sollen Baurecht sichern, um im Ernstfall kurzfristig reagieren zu können.
Das Staatsministerium für Infrastruktur prüft zudem, ob die zulässige Belastung der Brücke mittelfristig erhöht werden kann. Verkehrsministerin Kraushaar betonte: „Wir sichern das Baurecht für die Behelfsbrücke und bereiten die Grundlagen für eine langfristige Lösung vor. Damit geben wir den Menschen in der Region Sicherheit.“
Hintergrund: Eine Sonderprüfung im November 2024 hatte Risse im Spannstahl gezeigt, woraufhin die Brücke zunächst gesperrt wurde. Ein Belastungstest im April 2025 bestätigte jedoch die Tragfähigkeit. Seither sorgt ein umfassendes Monitoring für laufende Sicherheit.