Mo, 30.10.2017 , 13:34 Uhr

Energetische Sanierung – Möglichkeiten und Finanzierungsoptionen

Das Schlagwort "energetische Sanierung" ist in der heutigen Zeit sehr häufig zu lesen und soll sowohl die Energiekosten senken als auch der Umwelt etwas Gutes tun. Das Thema Klimawandel ist längst auch in Sachsen präsent. Ziel der Bundesregierung auch daher, den Gebäudebestand in Deutschland bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu gestalten. In einem Beitrag zur "Energieeffizienzstrategie Gebäude" wurde dabei das Ziel ausgegeben, aus einer Kombination von erneuerbaren Energien und Effizienzmaßnahmen den Primärenergiebedarf der Gebäude in Deutschland um 80% im Vergleich zum Jahr 2008 zu senken. Doch welche Möglichkeiten haben Hausbesitzer in Bezug auf die energetische Sanierung? Welche Maßnahmen sind sinnvoll und wie lässt sich das Ganze finanzieren?

Mögliche Maßnahmen der energetischen Sanierung

Auf den ersten Blick stellt sich die Frage, welche Maßnahmen eigentlich unter den Begriff der energetischen Sanierung fallen. Hierbei lassen sich vor allem zwei Arten von Maßnahmen unterscheiden:

1. Maßnahmen zur Senkung des Energiebedarfs

Am wertvollsten ist die Energie, die gar nicht erst verbraucht wird. Aus diesem Grund ist das Herzstück der energetischen Sanierung die Dämmung und Isolierung des Hauses. Auf diese Weise lassen sich Wärmeverluste drastisch senken und vermeiden, dass starke Hitze im Sommer überhaupt ins Haus gelangt. Doch welche Einzelmaßnahmen sind in diesem Bereich denkbar?

Eine gute Dämmung bringt selbstverständlich auch eine entsprechende Dichte der Gebäudehülle mit sich. Da es jedoch trotzdem wichtig ist, dass feuchte Luft und Schadstoffe aus dem Gebäude abziehen, werden im Normalfall ergänzend Lüftungsanlagen eingesetzt. Wer hier auf eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung setzt, kann die in der Abluft enthaltene Wärme zu einem Großteil im Raum halten und gleich der neuen Zuluft zuführen. Dies spart noch einmal Heizenergie in einem nicht zu vernachlässigenden Umfang.

2. Erneuerung der Heizungsanlage

Eine Erneuerung der Heizungsanlage kann ebenfalls dazu führen, dass der Energieverbrauch des eigenen Hauses sinkt. Darüber hinaus tragen Hausbesitzer gerade mit diesen Maßnahmen häufig auch zu einem deutlich geringeren CO2-Austoß bei. Ferner existieren mittlerweile gesetzliche Verpflichtungen, einen bestimmten Anteil der Wärmeenergie aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Bei Neubauten gilt dies bereits seit 2009. fallen die Quoten an erneuerbaren Energien unterschiedlich aus:

Tabelle 1: Vorgeschriebener Anteil der Heizenergie aus erneuerbaren Energien beim Neubau eines Hauses, nach Art der gewählten Energiequelle

Erneuerbare Energien können Stand heute in vielen Fällen jedoch nur eine Ergänzung der klassischen Heizenergieträger darstellen. Gerade die Solarenergie richtet sich leider nicht nach unseren Bedürfnissen, sondern steht eher unregelmäßig zur Verfügung. Zudem scheint die Sonne hierzulande gerade im Winter sehr wenig, obwohl zu diesem Zeitpunkt besonders viel Heizenergie benötigt wird. Doch auch klassische Heizkessel lassen sich durch eine Erneuerung wesentlich effizienter gestalten. Den Austausch alter Heizkessel auf Basis von Konstanttemperaturtechnik oder Niedertemperaturtechnik durch eine Brennwertheizung senkt die Heizkosten in vielen Fällen um 6-20% pro Jahr. Dass die Energiegewinnung jedoch auch hier zu Lande funktionieren kann, zeigt die 2016 eröffnete Solarthermie-Anlage in Chemnitz.

Finanzierungsoptionen für energetische Sanierungen

Wer eine energetische Sanierung plant, sollte sich in Bezug auf die Finanzierung unbedingt vorab über staatliche Förderungen informieren. Diese bringen verschiedene Vorteile mit sich:

 

Welche staatlichen Förderkredite sind für energetische Sanierungen besonders interessant?

Bei den Förderungen sticht vor allem die Kreditanstalt für Wiederaufbau heraus, die verschiedene Förderprogramme zur Verfügung stellt:

Tabelle 2: Auswahl an Förderprogrammen der KfW im Bereich der energetischen Sanierung, Quelle: KfW.de

Neben den Förderprogrammen der KfW werden auch auf Landesebene Förderungen verschiedener Art zur Verfügung gestellt. Ein genauerer Blick lohnt sich auch hier.

Was ist bei der energetischen Sanierung zu beachten?

Eine energetische Aufwertung des eigenen Hauses ist eine Investition, die gut geplant werden sollte. Schließlich können Komplettsanierungen gut und gerne fünfstellige Summen verschlingen. Bei der Planung sollten folgende Fragen im Vordergrund stehen:

Dabei ist es stets sinnvoll, eine Erstberatung in Anspruch zu nehmen. Dies wird essenziell, wenn durch die Sanierung bestimmte Effizienzhausstandards erreicht werden sollen. Ein Energieberater kann die einzelnen Maßnahmen so abstimmen und die richtigen Dämmverfahren wählen, um am Ende tatsächlich die Ziele zu erreichen und die Zuschüsse aus der Förderung zu bekommen. Darüber hinaus lassen sich die Kosten für den Berater über das Förderprogramm Nr. 431 der KfW zumindest teilweise wieder zurückbekommen.

 

Fazit

Die energetische Sanierung wird für Hausbesitzer in der Zukunft ein immer wichtigeres Thema. Dies liegt zum einen an steigenden Energiekosten und zum anderen an gesetzlichen Vorgaben. Der Gesetzgeber möchte den Heizenergiebedarf des Gebäudebestands in Deutschland in den nächsten Jahren nämlich erheblich absenken und wird dazu auch die Gesetzgebung bemühen. Doch es sind nicht nur Zwänge, die eine energetische Sanierung zu einem zentralen Thema machen. Neben den Umweltaspekten lässt sich durch geschickte Maßnahmen nämlich auch eine ganze Menge Geld sparen. Zwar ist zunächst eine nicht unerhebliche Investition nötig, jedoch wird diese durch interessante Förderprogramme deutlich günstiger. Wer also seinen Heizenergiebedarf senken und dabei auch noch den eigenen Geldbeutel schonen möchte, sollte sich die Möglichkeiten einer Sanierung durchaus einmal etwas genauer anschauen.

Am Ende des Tages wollen wir das Beste Ergebnis für unser Projekt, weshalb es also essenziell ist, sich vorab ausgiebig mit den vorhandenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen.
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