Do., 16.01.2025 , 19:39 Uhr

2. Sächsische Rohstoffkonferenz in Freiberg lotet Möglichkeiten der Fortsetzung des Bergbaus im Erzgebirge aus

Erlebt der Bergbau im Erzgebirge ein Comeback?

Glückauf, der Steiger kommt ... im Erzgebirge aber schon lange nicht mehr.  Allerdings stehen die Zeichen derzeit gut, dass er bald wieder zurückkommt, der Steiger. Viele Unternehmen treiben das Comeback des Bergbaus im Erzgebirge voran. Eine Lithium-Lagerstätte hat zuletzt sogar Olaf Scholz dorthin gelockt. Auch Wolfram, Flussspat und Zinn könnten schon bald wieder dem Erzgebirge zu neuem Ruhm als Bergbauregion verhelfen. Heute wurde schon mal in Freiberg die 2. Sächsische Rohstoffkonferenz eingeläutet.

Erlebt der Bergbau im Erzgebirge ein Comeback?

Was Nordamerika sein Goldrausch, das war dem Erzgebirge sein Berggeschrey. Vor fast 900 Jahren wurden hier die ersten Silberfunde bekannt – schnell besiedelten Bergleute, Händler, Köhler und Vagabunden die Wälder. Im Laufe der Jahrhunderte sorgten immer neue Funde verschiedenster Mineralien für anhaltende Goldgräberstimmung – nach dem zweiten Welkrieg war es schließlich die Wismut AG, die hier Uran förderte und nebenbei rücksichtlos die Umwelt zerstörte. Inzwischen hat sich die Natur die einstige Bergbauregion wieder zurückerobert – nun werden aber Rufe nach dem Steiger wieder laut – dafür sorgt unter anderem das Europäische Gesetz zu kritischen Rohstoffen, das vorgibt, 10% des EU-Bedarfs an Rohstoffen wie Lithium, Kobalt oder Wolfram auf eigenem Grund und Boden zu schürfen und zu verabeiten.

Die Chancen für ein viertes Berggeschrey im Erzgebirge seien gut – so der neue sächsische Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD).

... Unternehmen wie die Zinnwald Lithium AG. Hier an der Grenze zu Tschechien liegt das zweitgrößte Vorkommen dieses wertvollen Rohstoffes auf dem europäischen Festland. Jährlich will man dann hier 12.000 Tonnen Lithiumhydroxid fördern, das würde für 800.000 Elektroautos reichen – pro Jahr. Das bedeute ein Stück weit Unabhängikeit von Importen, allerdings zu einem höheren Preis.

Die Lithiumförderung – für den Wirtschaftsminsiter ein Leuchtturm mitten im Erzgebirge – ohne die Hilfe des Staates werde das kaum gehen.

Nicht nur das begehrte Lithium, auch Zinn und Wolfram und viele weitere Rohstoffe schlummern noch tief im Berg – und zwar verteilt über die ganze Region.

Allerdings, ein viertes Berggeschrey käme wohl ohne den erneuten Abbau von Uran statt, und auch die damit verbundene Umweltzerstörung der Vergangenheit werde sich nicht wiederholen, so Marco Uhlig.

Auf dieser zweiten Sächsischen Rohstoffkonferenz standen dann neben den Möglichkeiten der Gewinnung auch Themen wie Kreislaufwirtschaft und Recycling auf der Tagesordnung. Dass der Bergbau im Erzgebirge in eine neue Runde geht – sei keine Option, sondern mittlerweile eine Notwendigkeit, so der Wirtschaftsminister.