Leipzig - Ein halbes Jahr nach dem tragischen Busunfall auf der Autobahn 9 bei Leipzig, bei dem vier Frauen ums Leben kamen, laufen die Ermittlungen zur Unfallursache weiter. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft lehnte es ab, Einzelheiten zu den bisherigen Erkenntnissen zu nennen. Auch die Ergebnisse der technischen Untersuchung des Doppeldecker-Flixbusses wurden bislang nicht veröffentlicht.
Der Unfall ereignete sich am 27. März, als ein Bus mit 54 Menschen an Bord auf der A9 von der Fahrbahn abkam und auf die Seite stürzte. Vier Frauen starben, darunter eine 47-jährige Polin, eine 43-jährige Ukrainerin, eine 20-jährige Indonesierin und eine 19-Jährige aus Bayern. Weitere 30 Insassen wurden zum Teil schwer verletzt.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Busfahrer
Der verunglückte Bus war auf dem Weg von Berlin nach Zürich und passierte die Unfallstelle zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz knapp zwei Stunden nach der Abfahrt. Nach bisherigen Erkenntnissen war kein anderes Fahrzeug in den Unfall verwickelt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 62-jährigen Busfahrer wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung. Angaben zur Vernehmung des Fahrers wurden nicht gemacht. Laut Busunternehmen hatte der Fahrer alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten.
Technische Gutachten und Unfallanalyse
Um die Unfallursache zu klären, wird auch ein unfallanalytisches Gutachten erstellt. Dabei wird unter anderem die Geschwindigkeit des Busses untersucht, ebenso wie die Frage, ob andere Faktoren zu dem Unfall beigetragen haben könnten. Die Aussagen von Zeugen aus dem Bus wurden ebenfalls ausgewertet, und das Unfallfahrzeug wurde auf mögliche technische Mängel untersucht. Angaben zu den Ergebnissen machte die Staatsanwaltschaft bislang jedoch nicht.
(dpa)