Leipzig/Berlin - Fast 34 Jahre nach dem Mauerfall hat die Berliner Staatsanwaltschaft einen 79-jährigen Ex-Stasi-Mitarbeiter aus Leipzig wegen heimtückischen Mordes angeklagt.
Der Vorwurf lautet, dass er am 29. März 1974 einen Polen am Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße in Ost-Berlin erschossen haben soll. Die Ermittlungen stagnierten über viele Jahre, bis ein Hinweis aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv im Jahr 2016 erfolgte. Zunächst ging man von Totschlag aus, jedoch sieht die Staatsanwaltschaft nun das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt. Der Beschuldigte soll zur Tatzeit einer Operativgruppe des Ministeriums für Staatssicherheit angehört haben und wurde angeblich beauftragt, den Polen "unschädlich zu machen". Der Prozess wird vor dem Landgericht Berlin stattfinden, nachdem eine Kammer über die Zulassung der Anklage entscheidet. (mit dpa)