In Leipzig haben rund 20.000 Fußballfans aus insgesamt 38 Vereinen gegen geplante Maßnahmen der Innenministerien demonstriert. Der Protest formierte sich in einem stillen Marsch, organisiert in mehreren Blöcken. Die Fans forderten sowohl die Politik als auch die Vereine auf, sich stärker für die Belange der Anhänger einzusetzen.
Die organisierten Fanszenen in Deutschland bewerten die politischen Pläne als überzogen und befürchten eine Einschränkung ihrer Kultur. Im Fokus ihrer Kritik stehen zentral verhängte Stadionverbote, personalisierte Eintrittskarten und eine aus ihrer Sicht zunehmende Überwachung. Viele befürchten, künftig pauschal als Sicherheitsrisiko eingestuft zu werden und sehen die Atmosphäre in den Stadien gefährdet.
Innerhalb des DFBs wird weiterhin betont, dass Stadionbesuche grundsätzlich sicher seien und große Teile der Sicherheitslage stabil blieben. Auch auf Verbandsebene wird diese Einschätzung durch entsprechende Daten unterstrichen.
Die Bundes- und Landesinnenminister beschäftigen sich bereits mit möglichen Veränderungen der Sicherheitskonzepte. Auf der kommenden Innenministerkonferenz soll bewertet werden, ob bestehende Maßnahmen ausreichen oder weiter verschärft werden müssen. Die Politik hebt dabei die Bedeutung eines sicheren Stadionerlebnisses hervor, will gleichzeitig aber im Austausch mit Fanvertretungen bleiben.