Fr., 30.08.2024 , 11:45 Uhr

Erste Abschiebung seit Taliban-Machtübernahme

Flug von Leipzig/Halle bringt Straftäter nach Afghanistan

Sachsen - Deutschland hat am Freitagmorgen zum ersten Mal seit der Machtübernahme der Taliban afghanische Staatsangehörige in ihr Heimatland abgeschoben. Ein Charterflug startete vom Flughafen Leipzig/Halle nach Kabul mit 28 verurteilten Straftätern an Bord.

Diese Maßnahme erfolgt nach einer Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz, die Abschiebung von Schwerstkriminellen und terroristischen Gefährdern nach Afghanistan und Syrien wieder zu ermöglichen.

Die Abschiebung wurde vom Bundesinnenministerium organisiert und betrifft ausschließlich Männer, die in Deutschland kein Bleiberecht mehr hatten. Die Grünen, allen voran Außenministerin Annalena Baerbock, hatten sich bislang skeptisch gegenüber Abschiebungen nach Afghanistan gezeigt und vor den schwierigen Bedingungen im Land gewarnt.

Seit der Rückkehr der Taliban an die Macht im August 2021 stehen die neuen Machthaber international vor allem wegen ihrer massiven Beschneidung von Frauenrechten in der Kritik. Menschenrechtsorganisationen berichten von schweren Verstößen gegen Menschenrechte, einschließlich Verhaftungen und Folter von Journalisten und Aktivisten. (dpa)