Sa., 18.10.2025 , 16:48 Uhr

Diskussionsrunde bei der eaf Debatte über Chancen und Hürden

Frauen im Handwerk – noch immer Ausnahme statt Normalität

Sachsen - Bis 1994 durften Frauen in Deutschland offiziell nicht im Hoch-, Tief- und Straßenbau arbeiten. Heute ist das anders – doch Gleichberechtigung im Handwerk ist noch nicht erreicht.

Noch vor drei Jahrzehnten war es Frauen in Deutschland gesetzlich verboten, im Hoch- oder Tiefbau zu arbeiten. Erst am 30. Juni 1994 fiel das offizielle Beschäftigungsverbot. Seitdem hat sich vieles verändert – doch der Weg zur echten Gleichberechtigung im Handwerk ist noch lang. Über Klischees, Hürden und notwendige Veränderungen diskutierten Dachdeckerin Michaela Wolf aus Annaberg und der Tischler Georg M. Brückner aus Markkleeberg in der eaf Debatte. Im Mittelpunkt stand die Frage, warum es so wichtig ist, dass Frauen in Handwerksberufen arbeiten – und was sich ändern muss, damit mehr von ihnen diesen Weg einschlagen. Noch immer begegnen Frauen in handwerklichen Berufen Vorurteilen: Sie seien körperlich weniger belastbar, „nicht gemacht“ für Baustellen oder Werkstätten. Diese Denkmuster schrecken viele ab – zu Unrecht, wie die Diskussion zeigte. Denn Frauen bringen in viele Gewerke neue Perspektiven, Genauigkeit und Teamgeist ein. Um mehr Frauen fürs Handwerk zu gewinnen, brauche es laut den Diskutierenden nicht nur Vorbilder, sondern auch strukturelle Veränderungen – von flexibleren Arbeitszeiten über bessere Ausbildungsmöglichkeiten bis hin zu einer Arbeitskultur, die Vielfalt als Stärke begreift. Die eaf Sachsen will mit Formaten wie dieser Gesprächsrunde das Bewusstsein schärfen und zeigen: Handwerk ist kein Männerberuf, sondern eine Chance für alle, die mit Leidenschaft anpacken wollen.

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