Görlitz – Die Durchsuchungs- und Kontrollmaßnahmen in Görlitz dauern an. Seit Mittwoch, dem 11. Juni, gehen Polizei, Staatsanwaltschaft und weitere Behörden gemeinsam gegen einen örtlichen Unternehmer vor. Der Verdacht: Insolvenzverschleppung, Bankrott, illegales Glücksspiel und Abgabenhinterziehung.
Inzwischen wurden insgesamt elf Objekte durchsucht, darunter sowohl Privatwohnungen als auch Geschäftsräume – allein fünf davon sind Spielhallen. Die Ermittler stellten umfangreiches Beweismaterial sicher: mehrere Laptops, Mobiltelefone, Speichermedien, zahlreiche Akten und Dokumente. Hinzu kamen Bargeld in Millionenhöhe: rund 190.000 Euro in Scheinen sowie rund 400 Kilogramm Münzgeld.
Auch ein hochpreisiger Mercedes G-Klasse im Wert von etwa 180.000 Euro wurde beschlagnahmt.
Spielhallen geschlossen – Betreiber vorläufig festgenommen
In Amtshilfe für die Landesdirektion Sachsen wurden alle Spielhallen des Beschuldigten geschlossen. Zudem wurde ein weiterer Glücksspielbetrieb vorläufig unterbunden. Da der Unternehmer die Maßnahmen vor Ort behinderte, wurde er zunächst vorläufig festgenommen. Auf Grundlage der Erkenntnisse ordnete die Staatsanwaltschaft Görlitz noch am Mittwochabend die erneute Festnahme an und beantragte einen Haftbefehl beim Amtsgericht Görlitz. Über die Untersuchungshaft wird heute entschieden.
Behördenübergreifender Großeinsatz
Neben der Staatsanwaltschaft und der Polizeidirektion Görlitz waren auch Landesdirektion Sachsen, Finanzamt, Zoll und Stadtverwaltung beteiligt. Die Kontrollmaßnahmen dieser Behörden wurden am Mittwochabend abgeschlossen. Die Ermittlungen und Durchsuchungen durch Polizei und Staatsanwaltschaft dauern derzeit noch an.
Die sichergestellten Materialien und Geldmittel müssen nun umfassend ausgewertet werden. Wie lange sich die weiteren Ermittlungen hinziehen, ist derzeit unklar.