Zeithain - Der Brand in der Gohrischheide nahe Zeithain hat sich bereits jetzt als der größte Waldbrand Sachsens seit Jahrzehnten erwiesen. Über 2.400 Hektar Wald- und Heidefläche sollen betroffen sein – das entspricht mehr als drei Vierteln des gesamten Areals. Noch immer sind Glutnester aktiv, die eine vollständige Entwarnung verhindern.
„Das Wort 'Danke' erscheint mir fast zu klein“, sagte Sachsens Forstminister Georg Ludwig von Breitenbuch (CDU) nach einer Lagebesprechung. Er würdigte den professionellen Einsatz der Feuerwehr, Forstleute, Bundeswehr und weiterer Helfer. Extreme Hitze, Munitionsbelastung im Boden und wechselnde Winde hatten die Lage besonders gefährlich gemacht.
Zeithain - Mit der Aufhebung des Katastrophenalarms hat nun die Phase der Nachsorge begonnen. Mitarbeitende von Sachsenforst übernehmen die Brandwache, um neue Ausbrüche zu verhindern. Gleichzeitig sollen Schäden an Tier- und Pflanzenwelt erfasst und dokumentiert werden. Der Landesforstpräsident Utz Hempfling geht von einer rasch einsetzenden Begrünung der Flächen aus – abhängig von Wetter, Feuerintensität und Bodenzustand.
Doch klar ist auch: Die Gohrischheide wird sich langfristig verändern. Einzelne Ökosysteme könnten verschwinden oder sich verschieben.
Ein strukturelles Problem bleibt die Munitionsbelastung des früheren Militärgeländes. Eine vollständige Beräumung sei aus Kostengründen unrealistisch, erklärte von Breitenbuch. Er forderte den Ausbau des Wegenetzes und technische Lösungen, um künftig schneller auf Brände reagieren zu können.
Die genaue Ursache des Feuers ist weiterhin unklar. Laut Experten gab es weder Blitzeinschlag noch Selbstentzündung. Drei Zisternen, die nach den Bränden 2022 und 2023 angelegt worden waren, haben sich in der aktuellen Lage bewährt.
Minister von Breitenbuch rief abschließend zur Vorsicht auf:
„Die aktuelle Dürre und die Waldbrandgefahr müssen uns allen bewusst sein. Der jetzige Großbrand ist eine Mahnung, verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen.“