Di., 21.10.2025 , 11:49 Uhr

Konjunktur stagniert – Handwerkskammer fordert politische Entlastung

Handwerk in Sachsen steckt weiter in der Krise

Die Konjunktur im ostsächsischen Handwerk stagniert. Laut HWK Dresden bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt, Investitionen sinken und die Stimmung ist gedrückt.

Dresden – Die wirtschaftliche Lage des Handwerks in Ostsachsen bleibt angespannt. Wie aus der aktuellen Konjunkturanalyse der Handwerkskammer Dresden für den Herbst 2025 hervorgeht, stagniert die Entwicklung seit Jahren. Weder bei der Auftragslage noch bei den Umsätzen oder Investitionen gibt es Anzeichen für eine Erholung.

Der Geschäftsklimaindex im Kammerbezirk Dresden liegt derzeit bei 103 Punkten – ein Punkt weniger als im Vorjahr und vier Punkte unter dem Frühjahrswert. Seit 2023 bewegt sich die Konjunktur damit seitwärts. Nur 37 Prozent der Betriebe bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 17 Prozent als schlecht. Rund 21 Prozent erwarten eine weitere Verschlechterung.

Umsatzrückgänge und sinkende Nachfrage
27 Prozent der befragten Unternehmen meldeten rückläufige Umsätze, während nur 13 Prozent ein Plus verzeichneten. Auch bei den Aufträgen zeigt sich ein negatives Bild: 31 Prozent der Betriebe berichten von weniger Aufträgen, nur 10 Prozent von steigender Nachfrage. Drei von zehn Unternehmen sprechen inzwischen von einem unterdurchschnittlichen Auftragsbestand.

Zurückhaltung bei Investitionen und Personal
Die Investitionsbereitschaft bleibt niedrig. Nur jedes zehnte Unternehmen hat zuletzt mehr investiert, während 36 Prozent ihre Investitionen reduziert haben. 41 Prozent planen weitere Kürzungen. Auch bei den Beschäftigtenzahlen zeigt sich ein leichter Negativtrend: Nur elf Prozent der Betriebe haben Personal aufgestockt, 14 Prozent mussten Mitarbeiter abbauen.

Preissteigerungen setzen Betriebe zusätzlich unter Druck
Rund die Hälfte der Befragten beobachtet steigende Einkaufspreise – ein Anstieg um fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Etwa ein Viertel der Betriebe hat deshalb bereits Verkaufspreise erhöht, 40 Prozent planen dies in naher Zukunft.

Handwerkskammer fordert entschlossenes Handeln
„Ein Weiter-so darf es nicht geben. Nötig sind jetzt spürbare Veränderungen“, fordert Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden. Er verweist auf den steigenden Druck durch Bürokratie, Energiepreise und Sozialabgaben. Diese Faktoren gefährdeten nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch das Vertrauen der Betriebe in die politische Handlungsfähigkeit.

Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski ergänzt: „Seit drei Jahren dümpelt die wirtschaftliche Entwicklung dahin. Es fehlt an Dynamik – die Herbstbelebung ist erneut ausgeblieben.“

Ausbildung bleibt Schlüsselfaktor
Neben der wirtschaftlichen Situation rückt die Ausbildung in den Fokus. Der Nachwuchsmangel trifft viele Betriebe doppelt hart – durch wirtschaftliche Unsicherheit und fehlende Bewerber. „Besser machen – statt weiter so“, betont Dittrich. Die duale Ausbildung sei das Erfolgsmodell Deutschlands und entscheidend für die Fachkräftesicherung.

Die Handwerkskammer Dresden fordert daher unter anderem:

Die vollständige Konjunkturanalyse der Handwerkskammer Dresden ist online abrufbar unter www.hwk-dresden.de/konjunktur.