Fr, 26.07.2019 , 10:05 Uhr

Hausbesetzung auf der Königsbrücker Straße

Dresden - Am Donnerstagabend wurde das Gelände und die Häuser der Königsbrücker Straße 97, gegenüber vom MDR,  zeitweise besetzt. Von 19-20:30 Uhr wurde dort der Garten der leerstehenden Häuser belebt. Etwa 50 Menschen diskutierten und musizierten gemeinsam. An den Häusern wurden Transparente angebracht. 

Mit dieser Aktion machte die Gruppe "Wir Besetzen Dresden" auf die Verknappung von öffentlich zugänglichen und kreativ nutzbaren Räumen aufmerksam. Menschen wurde die Möglichkeit geboten, sich dieses verfallene Grundstück anzuschauen. Es sollte ein Bewusstsein geschaffen werden, wie viel Leerstand es gibt und wie Häuser vor sich hinrotten bis sie letztendlich zu verfallen sind, um sie zu nutzen. Dass es dies zu verhindern gilt, sollte vielen Teilnehmern bewusst werden.

"Nicht nur die Mietsituation hat sich in Dresden in den letzten Jahren zugespitzt." so Alex Schmidt, Beteiligte bei "Wir Besetzen Dresden", "Auch unkommerzielle Freiräume wie der "Freiraum Elbtal" oder der "BRN-Lustgarten" sind verschwunden. Es braucht Räume für Kunst- und Kultur abseits vom verstaubten Barock der Dresdner Altstadt, in denen sich die Menschen Dresdens kreativ entfalten können."

Gegen 20 Uhr betrat die Polizei das Gelände, forderte die Menschen auf, zu gehen und drohte mit Anzeigen. Kurze Zeit später entschied sich die Gruppe, das Grundstück zu verlassen. Trotzdem führte die Polizei eine Identitätsfeststellung bei einer Person durch. Die Menschen entschieden sich, eine Mahnwache auf dem Gehweg vor dem Haus abzuhalten. Solidarische Menschen brachten Essen vorbei, es wurde weiterhin Musik gemacht, die Stimmung war gelöst. Gegen 22 Uhr begann die gemeinsame Abreise Richtung Süden, teilweise als 'Critical Mass'. Am Alaunpark umstellte die Polizei Teilnehmende der Critical Mass und forderte die Herausgabe der Personalien einer Person. Dies verweigerte die Person und nach einiger Zeit konnte man ohne Personalienfeststellung abreisen.

"Dies wird nicht die letzte Aktion dieser Art gewesen sein. Denn die Motivation, andere ungenutzte Räume vor einer Zukunft der Verfalls zu retten und neue Freiräume zu schaffen, bleibt bestehen.", so die Sprecher von "Wir Besetzen Dresden".

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