Di, 24.10.2017 , 08:38 Uhr

Hohe Geldstrafe für Oli und Protest vorm Landgericht

Dresden - Am 17.07.2017 wurde Oli am Amtsgericht Dresden zu einer achtmonatigen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt, weil er am 07.11.2016 angeblich einen Polizisten im Rahmen eines Nopegida-Protestes mit einem Regenschirm verletzt haben soll. Gestern fand um 14 Uhr im Landgericht Dresden der Berufungsprozess statt.

Während einer Rangelei am Rande des Nopegida-Protestes soll der 28-Jährige im November 2016 mutwillig einen Polizisten mit einem Regenschirm verletzt haben. Hierfür wurde er vom Amtsgericht Dresden zu einer achtmonatigen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. Beim gestrigen Berufungsprozess entschied sich der Fall dann neu.

Vor der Verhandlung fanden sich etwa 50 Menschen zu einer Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude ein. Als Zeichen der Solidarität trugen sie Regenschirme bei sich mit der Aufschrift "Solidarität mit Oli - sOLIdarity!". Auch die Zuschauerplätze im Kellerraum waren bis auf den letzten Platz gefüllt.

Das neue Urteil? Oli wurde zu 90 Tagessätzen á 30€ verurteilt. Die Unterstützungsgruppe "Solidarität mit Oli" ist erleichtert, dass Oli nicht ins Gefängis muss, kritisiert das Urteil allerdings trotzdem. Robin Schmidt, Sprecherin der Gruppe, erklärt dazu: "Unser Hauptaugenmerk lag darauf, dass Oli nicht ins Gefängnis muss. Dass das jetzt erreicht wurde, erleichtert uns natürlich. Das Urteil ist für uns trotzdem kein Grund zur Freude.", und weiter: "Es gibt immernoch keinen Grund, davon auszugehen, dass Oli vorsätzlich gehandelt hat und dass es eine Verletzung bei dem angeblich geschädigten Polizisten gab. Das einzig richtige Urteil wäre an dieser Stelle ein Freispruch gewesen".

Aller Vorraussicht nach wird es in diesem Fall zu keinem weiterem Prozess kommen.

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